Motorölstand messen; Ungereimtheiten

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Motorölstand messen; Ungereimtheiten

Beitragvon Graf Zahl » 28.10.2018 13:45

Bei der Messung des Motorölstandes meine ich Ungereimtheiten festgestellt zu haben. Zunächst die mir bekannten Fakten + Daten und danach meine Fragen.

Die Bedienungsanleitung sagt zur Messung des Motorölstandes:
a) Bei kaltem Motor vor dem Anlassen
b) Betriebswarm nach kurzer Abtropfzeit (Tankpause)

Wenn ich das jeweils auf ebener Fläche und mit dem vorgeschriebenem 10W60 mache, dann:
Meßergebnis bei 20 Grad Außentemperatur gemäß a): Ölstand exakt auf Maximum.
Meßergebnis bei 100 Grad Öltemperatur gemäß b) nach ca. 10 Min Abtropfzeit: Ölstand exakt zwischen Max/Min und auch nach weiteren 10 Min ist der Ölstand dann kaum höher.
Unterschied zwischen Max/Min auf Peilstab ist 1,0 Liter

Wenn ich dabei berücksichtige, daß das Motoröl einen Ausdehnungskoeffizient von ca. 0,001 (d.h. 1 o/oo Ausdehnung pro Grad Erwärmung) hat, und ich diesen auf die gesamte Ölmenge (MR = 7,0 Lt) im System und nicht nur auf die Wechselmenge (MR = 5,5 Lt) anwende, dann:

Kaltes Öl: 7,0 Lt
Warmes Öl: 7,0 x 0,001 x (100 – 20) = 0,6 Lt Ausdehnung bzw. 7,6 Lt Gesamtmenge

0,56 Lt Ausdehnung
0,50 Lt zurückgeflossen in Ölwanne, d.h. 0,5 Lt (noch) nicht zurückgeflossen
1,06 Lt insgesamt noch nicht zurückgeflossenes Öl

Auch wenn ich berücksichtige, daß das 10W60 deutlich zähflüssiger, als z.B. ein 0W40 ist und daher wohl länger braucht, bis es zurückgeflossen ist, stellen sich mir Fragen:

Kann das sein, daß das Öl so langsam zurückfließt und wo bleibt das so lange? Und wenn das Öl so langsam zurückfließt, dann führt die BMW-Anleitung m.E. nach zwangsläufig zu unterschiedlichen Meßergebnissen mit der Folge, daß wenn gemäß b) gemessen wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit 0,5 – 1,0 Liter Öl zuviel nachgekippt wird.
Welche ist nun die richtige Methode? Derzeit wende ich a) an, bin aber doch etwas verunsichert. Oder habe ich ggf. ein technisches Problem?

Wer weiß Rat?

Grüße GZ
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Re: Motorölstand messen; Ungereimtheiten

Beitragvon Kreisverkehr00 » 28.10.2018 15:42

Graf Zahl hat geschrieben:Meßergebnis bei 20 Grad Außentemperatur gemäß a): Ölstand exakt auf Maximum.
Meßergebnis bei 100 Grad Öltemperatur gemäß b) nach ca. 10 Min Abtropfzeit: Ölstand exakt zwischen Max/Min und auch nach weiteren 10 Min ist der Ölstand dann kaum höher.


Passt so, weiterfahren.

Öl ist dafür gemacht um an Teilen haften zu bleiben.
Hydrostössel sind auch alle mit Öl gefüllt, welches erst nach längerer Standzeit abläuft.
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Re: Motorölstand messen; Ungereimtheiten

Beitragvon Graf Zahl » 28.10.2018 16:27

Kreisverkehr00 hat geschrieben:
Graf Zahl hat geschrieben:Meßergebnis bei 20 Grad Außentemperatur gemäß a): Ölstand exakt auf Maximum.
Meßergebnis bei 100 Grad Öltemperatur gemäß b) nach ca. 10 Min Abtropfzeit: Ölstand exakt zwischen Max/Min und auch nach weiteren 10 Min ist der Ölstand dann kaum höher.


Passt so, weiterfahren.

Öl ist dafür gemacht um an Teilen haften zu bleiben.
Hydrostössel sind auch alle mit Öl gefüllt, welches erst nach längerer Standzeit abläuft.


Danke für die Info, kleine Ergänzung:
Der S50B32 hat nach meinem Wissen keine Hydrostößel. Allerdings selbst wenn dem so wäre, würden das in Summe vielleicht so 100 ccm aus machen Hydros voll versus leer.
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Re: Motorölstand messen; Ungereimtheiten

Beitragvon OQ3 » 28.10.2018 16:56

Moinsen
Bei der Messung "a" ist davon auszugehen, daß fast alles Öl in die Ölwanne gelaufen ist und am Messstab sollte der max Bereich erreicht sein.
Bei der Messung "b" ist noch ein Teil des Öls im Motor unterwegs.
Um so größer der Motor mit seinem Ölkreislauf ist um so länger kann es dauern bis das Öl in der Ölwanne ankommt.
Bei Messung "b"sollte der Ölstand zwischen min und max sein und alles ist gut.
Bei Stand min bei Messung "b" maximal erst einmal einen 1/2 Liter nach gießen.
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Re: Motorölstand messen; Ungereimtheiten

Beitragvon VauZwei » 28.10.2018 18:09

Wenn der Wagen nicht topfeben und bei jeder der Messungen exakt gleich abgestellt wird, wird ruckzug mal 0,5 Liter Differenz angezeigt.
Das Messen beim Tankstop dient nur als Orientierung ob grob alles ok soweit. Genauere Messungen ergeben sich nach längerer Standzeit z.B. 30 Minuten, bis alles in der Ölwanne zurückgelaufen ist. Im Ölbock ist zudem ein Rückschlagventil, das verhindet das der Filter über Nacht leer läuft. Wenn das Ventil mit der Zeit verkantet an der Fräsung innerhalb des Ölbocks, läuft der Filter langsam leer. Dann hat die Pumpe am Morgen mehr/länger zu tun, bis wieder überall Öl verteilt ist.

Wichtig ist nur, das der Ölstand egal ob auf 50%, 75% oder max. möglichst immer konstant bleibt (Deltamessung). Ich fahre z.B. von Inspektion zu Inspektion ohne das der Ölstand sich ändert und kontrolliere hin und wieder nach dem warmfahren und wieder abstellen, wenn er mindestens 20 Minuten geparkt wurde.

Beiträge zur Ölfilterbockthematik mit Rücklaufsperrventil:
Re: Klackern der Hydrostössel durch falsches / altes Öl
Ölfiltergehäuse undicht vs. Simmerring, Ölwannendichtung
Fotos:
https://www.bmw-syndikat.de/bmwsyndikat ... endes.html
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Re: Motorölstand messen; Ungereimtheiten

Beitragvon skater66 » 05.11.2018 08:59

Hier eine mögliche, sehr hochwertige Lösung für das Problem mit dem Rückschlagventil.
Nicht ganz billig, aber deutlich günstiger wie das ganze Gehäuse bei BMW.

https://www.ebay.de/itm/Detail-for-replacement-Valve-in-the-oil-filter-housing-for-BMW-engine-M52-M54/302742283546?hash=item467cd8a51a:g:4fwAAOSwubRXEnR-:rk:1:pf:1&frcectupt=true
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