Achtung, ünnötig langer Text.
Teil I: Feuer und Dämonen
Naja nicht die Schule aber meine Nachbarin zumindest war wutentbrannt also sie morgens um 1 Uhr bei mir klingelte um sich über den Lärm auf der Strasse zu beschweren, der angeblich von meinem neuen, blinkenden und trötenden Z3 ausging.
In heller Aufregung und Badelatschen bin ich also runter auf die Straße mit nem knüppelharten Rohr in der Hand (nicht was Ihr jetzt denkt). Weit und breit kein Dieb oder Vandale zu sehen, also das Rohr bei Seite, die FFB aus der Tasche genestelt und ... ZIRR ZAPPP ... die ZV auf und zu. Ruhe im Karton!
Nach eingehender Untersuchung des Zetti musste ich dann feststellen: "Scheinbar war es kein Einbruchversuch". Voller Erleichterung schnell noch die in Folge der Untersuchung entstandenen Fingertatzen mitm Ärmel vom Bademantel wegpoliert. Naja kann ja mal vorkommen, so ein Fehlalarm. Sollte natürlich nicht, aber naja, ich bin müde also: Rückzug!
Gerade als ich die Haustür hinter mir wieder schließen wollte, bricht erneut ein Höllenspektakel los. Bunte Lichter, ohrenbetäubend lautes Piepen als fahren Dämonen aus der Kanalisation laut kreischend empor. Der Himmel bebt, es regnet grelles Feuer das meine Augen blendet und die Nachbarin kreischt aus dem Fenster. FFB raus mit zusammengekniffenen Augen den Arm in Richtung der Quelle ausgestreckt ... ZIRRR ZAPP ... und es ist wieder Ruhe! Leise säuselt der Wind allein die Nachbarin nörgelt noch klar vernehmbar. Mit besorgtem Blick betrachtete ich mein offenbar krankes Baby voller Sorge wie ich ihm nun auf die Schnelle helfen könnte.
Also Sicherungskästchen auf und ein Blick auf die lange Liste der Sicherungen ... hmm ... 29, 30, 31 ahh da und hmm ... 42, 43 tadaaa. Natürlich fehlt der Sicherungsabzieher im Deckel aber was solls mit dem Schlüssel etwas gehebelt an der 43 und schwupps springt mir eine wunderschöne Nussbraune Sicherung entgegen. Mal sehen ob jetzt Ruhe ist.
Ich verriegele den ZZZ und setze mich auf die Stufen vor der Tür. Schön schaut er aus. Wie er so glänzt. Und das Heck so breit. Schön, schön ... schöööner ZZZzzzzz ... nach wenigen Minuten schrecke ich hoch, mein Kopf ist mir auf die Brust gefallen und ich sitze inzwischen schon fast zwei Stufen tiefer. Da hilft nur aufstehen und rumlaufen. Scheinbar geht da jetzt kein Alarm mehr los, aber sicher bin ich mir da nicht naja, noch 5 Minuten dann geh ich schlafen.
Teil II: Warme Brötchen
Am nächsten Morgen so gegen 6 Uhr, habe ich dann ein paar frische, warme Brötchen gekauft. Auch für meine Nachbarin. Da sie auf das Klingeln nicht reagierte, schlief sie scheinbar noch tief. Weiß der Teufel was die gestern Nacht getrieben hat. Schnurzegal, ich muss mich um die Alarmanlage kümmern.
Erstmal ins Handbuch sehen. Hmm diese Anleitungen sind ja wirklich für Dumme geschrieben, trotzdem muss ich gestehen verstehe ich den Unterschied zwischen "Blinken" wie es im Handbuch unter "Diebstalwarnanlage" steht und dem Begriff "Blitzen" nicht auf Anhieb. Also zehn mal "Blinken", dann "Blitzen" bedeutet wohl das da ein Kontakt von Tür Kofferraum oder Motorhaube nicht in Ordnung ist. Sicherung wieder rein (ohne springt er leider auch nicht an) und einfach mal ein paar mal mit den Sensoren Alarm auslösen. Nach einem Blick auf den Schaltplan und wenigen lärmenden Versuchen war klar woran es liegt. Natürlich an dem Sensor unter der Haube. Meine Nachbarin war inzwischen scheinbar auch wieder wach unr rief mir etwas vom Balkon entgegen, vielleicht kannte Sie ja die Ursache des Fehlers?! Also ZIRR ZAPP, die Alarmanlage wieder aus und mal hören was Sie zu sagen hat.
Scheinbar hat sie schlecht geschlafen, man war die schlecht drauf. Aber Sie hatte einen guten Tipp einfach das Signalhorn abziehen. Sie meinte was von rausreissen, keine Ahnung wie das gemeint war und dann auch noch ein Satz mit "ein paar Semmeln" ... scheinbar hat sie die Brötchen gefunden. Aber egal, das Horn abziehen hilft natürlich! Rasch unter den Sicherungskasten gelangt und SCHNIPPS den Stecker raus. Klasse! Auf dem Weg ins Haus habe ich dann im vorbeigehen noch ein paar mal ihre Klingel betätigt um sie auf die Brötchen vor Ihrer Tür hinzuweisen, die lagen komischerweise immer noch da. Nach 7 Uhr macht frühstücken doch einfach kein Spass mehr!
Ende der Woche fahre ich zum Freundlichen, der wird das dann umsonst richten. Der Gewährleistungspflicht sei Dank!
Teil III: Der Freundliche
(ggfs. Fortsetzung)