Ein herzliches Grüezi und Hallo aus der Schweiz
Gerne möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich hier in dieser Community kurz vorstellen und bedanken.
Nachdem ich spontan ein „Corona-Projekt“ benötigte und diverse Umstände und Zufälle ergaben, dass ein Fahrzeug mit Schaltung benötigt wird - bin ich beim Z3 gelandet.
Aber erst einmal von vorne ….
Anfang 90er Jahre hatte ich das Vergnügen ein E30 325i Cabriolet in schwarz/schwarz mein Eigen zu nennen. Wie so oft in jungen Jahren fällt man Entscheidungen welche man später bereut. Ich habe also einmal im Anflug geistiger Umnachtung dieses tolle Fahrzeug verkauft. In der Folge kamen zwar immer wieder tolle Fahrzeuge nach, entsprechend den veränderten Lebensumständen mit Familie und so -> aber der E30 verblieb in den Gedanken.
Nun wird also mein ältester dieses Jahr 18 und will den Führerschein machen. Er soll mit Schaltung lernen und da wir nur 2 Automaten im Fahrzeugbestand haben, fing die Suche an.
Als Kriterien wurden Anschaffungspreis & Zustand in den Vordergrund gestellt - Motorisierung & Ausstattung waren eher nebensächlich. Im Fokus stand schnell der kleine 4 Zylinder mit 140PS (M44 mindestens, alles andere zu schwach), in möglichst gutem technischen Zustand. Kosmetische Korrekturen sollen in Eigenregie - technische Themen mit Unterstützung einer Werkstatt erfolgen.
So kam es (relativ kurzfristig), ein 1997er Z3 1.9 (M44) in Montreal Blau und puristischer Ausstattung („leere Hütte“, keine Klimaanlage, kein Leder / Sitzheizung / Alarmanlage, manuelles Dach) wurde gekauft. Was man nicht an Bord hat, kann auch nicht kaputt gehen - war unsere Überlegung nach dem ersten Stirnrunzeln.
Der Preis war - für den Zustand des Fahrzeuges absolut top (dies erlaubte uns etwas Risikokapital zur Seite zu legen). Mit 143k Laufleistung, vermutlich wenig bis kein Winterbetrieb (praktisch neuwertige aber URALTE Winterräder waren inbegriffen) , Unterboden rostfrei, Dach neuwertig dazu frisch ab MFK (TüV) mit 2 Vorbesitzern vermochte zu überzeugen.
Gemacht werden muss: aufpolieren und Totalreinigung, Stoffsitze „versaut“ —> da kam Leder rein, und diverse kleine optische Mängel.
Bei der detaillierten technischen Prüfung zeigte sich zudem: Dichtungen Türen, Kofferraum, Verdeckkastendichtung, Stützlager und Querlenker Lager sowie Bremsen hinten (wie hat man damit bloss die MFK geschafft? ), Antennensockel, Lautsprecher, Radio einige Leisten etc. sollen neu …
Nun haben wir eine Basis die technisch OK ist, mit vertretbarem finanziellem Aufwand zu realisieren war und für Fahranfänger nicht übermotorisiert ist. Zudem ein hoffentlich passender (vorläufiger) Ersatz für meinen E30 …
Spass macht der kleine auch mit dieser kleinen Motorisierung und wenn es mehr sein soll, habe ich meinen Mini JCW Clubman oder den 6er GT als Cruiser.
Lessons Learned:
Trotz sorgfältiger Planung und prüfen diverser Angebote - das Budget (Kaufpreis) hat die Varianten stark eingeschränkt. Mein Herz hätte für einen M Roadster oder mind. 2.8/3.0 geschlagen - aber die aufgerufenen Preise erachte ich als unverschämt. Für den Preis einzelner Z3 M Roadster kann ich locker einen gleichwertigen (KM Stand) Z4 holen. Die Preisunterschiede bei vergleichbarer KM Leistung / Zustand waren mind. das 2-3 fache von dem was ich bezahlen musste. Im Wissen, dass jeder Wagen +/- 20 Jahre alt ist und sicher mit Reparaturen zu rechnen ist - haben wir uns letztlich für diesen Weg entschieden.
Natürlich meint jeder Verkäufer, sein Wagen ist TOP und habe Sammlerpotential. Ein kritischer Blick zeigt schnell wie sorgsam mit dem Wagen umgegangen wurde. Auch mir sind einige Dinge beim Kauf nicht aufgefallen - so z-B. ein abgehängter Motor der Leuchtweitenverstellung - vermutlich eimal beim nachlackieren passiert da er noch ein Plastikfolie eingewickelt war. Im weiteren einige nicht perfekt ausgeführte Nachlackierungen oder ein defektes Türschloss wie auch leichter Rostansatz im oberen Türbereich (bei Fensterleiste) waren zu bemängeln.
Wie weiter
Vorerst soll der Wagen nun im Sommer als Spassfahrzeug genutzt werden bzw. ab Herbst als „Fahrschule“ - jedoch nicht bei Salz / Schnee … da soll mit dem Automaten gelernt werden.
Ob ich über die Wintermonate am Lack Ausbesserungen machen soll ist unklar. Sicher sollen die kleinen Rostansätze vorbeugend behandelt werden. Wie lange der Wagen bei mir bleiben wird - vielleicht übernimmt ja eines der Kinder .. mal schauen.
Zum Schluss
Vielen Dank, dass ich bisher hier intensiv mitlesen durfte und für die ersten Schritte viel Know How von Euch einfliessen lassen konnte. Vielleicht kann ich auch einmal etwas beitragen - wer weiss.
Thomas