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Braucht man die ,Assistenzsysteme?

BeitragVerfasst: 27.12.2014 21:32
von zumie
Nächstes Jahr bin ich auf der Suche nach einem neuen Kombi,einen Favoriten habe ich noch nicht gefunden.
Beim Studieren der Vergleichsteste und Testergebnisse einzelner Auto's,stach mir immer das Zauberwort "Assistenzsystem
ins Auge.Auch wurden Autos dadurch abgewertet ,da sie solche Systheme nicht anbieten.
Ich bin eigendlich der durchnittliche Autofahrer,fahre ca.25000km im Jahr,die letzten 40Jahre unfallfrei.
(haben die anderen auf mich Rücksicht genommen?)Mein erstes Auto war ein NSU TTS,85PS,bei glaube ich ca.600kg Gewicht.
Ich glaube mein einzigstes Hilfssystem war wohl mein Popometer.Bei den angeboten Hilfssystemen,vermisse ich eigendlich
nur das Schlaglochwarnsystem,oder wird das schon angeboten?
Wie sieht es aus mit einer neuen Fehlerquelle,hält 2Jahre,dann beim Hersteller nach Kulanz betteln.(mein Freund hat gerade für seinen A4 Cabrio eine neue Tachoeinheit bekommen,eben mal 1000Euro)
Was ist eure Meinung zu den technischen Hilfsmitteln?Braucht ihr sie?Worauf würdet ihr Wert Legen?
Gruß
Reinhard

Re: Braucht man die ,Assistenzsysteme?

BeitragVerfasst: 27.12.2014 23:22
von Mach2.8
Die Antwort gibst du dir schon selber mit der Erfahrung des A4.
ich habe das Glück, einen Dienstwagen benutzen zu dürfen. Damit fahre ich 160tkm in 2,5-3 Jahren. Ist zwar kein BMW sondern ein S-Max, aber davon (Mondeo/S-Max) fahren ca.200 in unserer Firma. Das Auto ist eigentlich sehr zuverlässig, ich bin noch nie liegengeblieben. Von Kollegen kenne ich auch keinen Totalausfall auf offener Strecke.
ABER: Die elektronischen Helferlein................
Das Navi/Soundsystem z.B. macht spätestens bei 90tkm Probleme. Meiner ist gerade soweit. 91tkm und die Rückfahrkammera spinnt. Das Navi setzt während der Fahrt aus, im Horrorfall ist es nicht mehr in Funktion zu bekommen. Dann such mal deine Kunden. Anhalten, Tür auf und zu, abschliessen und mind. 30min warten. Wenn viel Glück dann wieder o.K. Ansonsten, na dann....
Die bluetooth Smartfon Verbindung hängt sich auf, es klingelt und du kannst auf alle Tasten drücken, aber das Teil nimmt nicht ab.
Das DKG sollte alle 6 Monate ein Update bekommen. Der Spritverbrauch steigt an, die Leistung lässt nach. Ein Motorupdate und du kennst die Karre anschliessend nicht wieder. Mit dem schlüssellosen System haben einige Probleme. Ich möchte sowas nicht haben.
Das ist kein Einzelfall, sondern meine Erfahrung mit inzwischen 5 dieser Modelle. Ich bin froh, den Wagen nach 3 Jahren abgeben zu können. Ist ab 120tkm ausgelutscht -ist halt kein BMW-. Mein E34 aus 1989 war besser drauf. Die Kosten sind Gewährleistung bis 2 Jahre, dann zahlt die Leasing. Privat brauche ich das nicht. Deshalb fahre ich einen Zetti aus 1997 mit dem besten Motor von BMW.

Das Aufgezählte sind keine "lebensnotwendigen" Elektronikteile. Aber man stelle sich ein Kfz vor, mit Spurhalte, Brems und Einparkfunktion. Das mag funktionieren bis die Garantie abgelaufen ist. Die Werkstätten sind mit dem überfordert und tauschen Teile die ich privat nie bezahlen möchte, bis das Kfz wieder funktioniert oder auch nicht. Mir graut schon davor, Verkehrsteilnehmer die dann nicht mehr Herr ihrer Lage sind.....
Die "Fachzeitschriften" bringen das Argument, dass östliche Hersteller bis 7 Jahre Gewährleistung angeben. Die sollten mal das Kleingedruckte lesen.
Mir hat BMW mal nach über 3 Jahren und knapp 70tkm am 325i E30 noch das Steuergerät ersetzt incl. Arbeitskosten. Da interessiert mich nicht was auf dem Papier steht, sondern was die Werkstatt vor Ort leistet.
Das Problem ist, dass es in allen neuen PKW immer mehr solche Systeme gibt. Aber was ich nicht unbedingt benötige, würde ich weglassen. Es sei denn, das Kfz wird nach der Garantiezeit wieder abgegeben.
Die Tests in den Zeitschriften sind manchmal auch weltfremd wie z.B. 5 Sterne beim Crashtest gibts nur mit nervigen Piepssystemen. Die lasse ich als erstes beim Fachhändler löschen.
Fazit: Jeder muß selber für sich den Verstand benutzen und entscheiden was er möchte. Die Folgekosten übernimmt niemand. Die muß man selber tragen.

Grüße vom Kaiserstuhl - noch mit 2°C+

Re: Braucht man die ,Assistenzsysteme?

BeitragVerfasst: 28.12.2014 10:28
von Murdock
Hallo

Mittlerweile gibt es ja eine große Auswahl an elektronischen Helferlein. Einige sind ganz sicher hilfreich
und machen Sinn.

Andere dienen der mittlerweile vorherrschenden Vollkaskomentalität vieler Personen. Frei nach dem Motto
"mein Wagen hat ja dieses und jenes System, da kann mir ja nichts mehr passieren". Und viele Leute fahren
dann auch dementsprechend. Da wird rückwärts gesetzt ohne zu schauen, es piept ja wenn was im Weg steht.
Rummmmms.......oh, es hat gar nicht gepiept.......

Die Spur wird gehalten und teilweise ohne zutun des Fahrers gegengelenkt, daß Tempo wird reguliert (beides KANN sinnvoll sein
-Stichwort Lkw-), Schulterblick ist überflüssig -Totwinkelassistent-, und eingeparkt wird auch noch vollautomatisch, alles ist geregelt.

Da wird bei Glätte unangepasst gefahren, der Wagen hat ja ABS und ESP, die regeln das schon. Im Nebel wird man
überholt, Radar, Infrarot und was weiß ich nicht für'n Firlefanz kümmern sich ja.

Geht's noch?


ABS und ESP z.B. sind außer Frage sehr sinnvolle Dinge, aber die Physik können auch diese Systeme nicht außer Kraft
setzen, daß sollte man sich immer vor Augen halten. Ich sehe die ganzen Systeme als eine Hilfestellung für den Fall des Falles,
viele andere aber legen immer mehr Verantwortung für das Führen eines Fahrzeugs in diese Systeme.

Auf lange Sicht verlernt man doch so das eigentliche Auto fahren, was will ich z.B. mit einem System das mir den Wagen
komplett eigenständig einparkt? Manche Dinge mögen ja relativ sinnvoll sein, meine Welt ist das dennoch nicht!


Dazu kommen die hohen Kosten für Austauschteile, wie Mach2.8 es schon sagte.




Naja, das ist nur meine bescheidene Meinung zu diesem Thema.


Gruß Dirk

Re: Braucht man die ,Assistenzsysteme?

BeitragVerfasst: 28.12.2014 13:56
von Team RKH-Classic
Da stimm ich dem Dirk zu. Genauso sehe ich das auch. Die Physik lässt sich nicht überlisten - im Gegenteil, man geht als Fahrer völlig unbewusst immer weiter an deren Grenzen. Vor paar Jahren haste im Winter früh aus dem Fenster geschaut - ok könnte glatt sein, fährste langsamer. Heutzutage hat man alle elektronischen Helferlein an Bord die man sich nur vorstellen kann. Manchmal merkt man den elektronischen Eingriff, manchmal auch nicht. Also schaut man nicht mehr früh aus dem Fenster und sagt sich "könnte glatt sein", sondern steigt ins Auto und sagt sich "mein Auto hat ja, kann ja, macht ja..." Nur steigt von den ganzen Helferlein plötzlich mal irgendetwas aus und die Person hinter dem Lenkrad wird mal als Fahrer und nicht nur als Passagier des eigenen Autos verlangt, dann werden plötzlich die Augen hinter'm Lenkrad groß. Welcher Durchschittsautofahrer kann denn heutzutage noch das weiter ober erwähnte "Popometer" einsetzen wenn die Fuhre anfängt zu wackeln, oder nach Stadtplan ans Ziel finden wenn die Uschi im Navi plötzlich nicht mehr will? Oder einfach nur mal nach Spiegel rückwärts einparken und wissen wo das eigene Auto anfängt und aufhört... Sicher - in unserer Zettigemeinde sind es noch Leute die fahren können, sonst würden wir uns nicht für so ein puristisches Auto entscheiden wo die Liste der "Fahrassistenzsystehme" sich auf ABS und ASC beschränkt. Aber wenn man mal über den Tellerrand hinausschaut, sieht man wie viele sich der Elektronik einfach nur noch ausliefern und Passagier hinter dem eigenen Lenkrad sind.
Gruß,
Klaus