Hallo,
ich denke gerade ein bisschen nach...
4 Jahre lang hatte ich kein Auto (Studium) und nun zwei Jahre einen alten Toyota. Nun konnte ich mir endlich meinen Traum erfüllen und einen Z3 zulegen. Für mich ist kein Ferrari ein Traumauto, sondern jenes, das man sehr lange im Kopf hat und sich eines Tages auch erfüllen und leisten kann. In dieser Zeit hatte ich viele Freunde mit eigenen, getunten Autos, die zu 90% das gleiche Schema hatten: günstiger Preis, viel Tuning. Also Golfs mit armdicken Endrohren, auf 150PS geblasene Corsa, straßenkratzende 3er BMW usw. Richtig klischeehaft eben.
So gut wie jeder von ihnen wollte mehr Leistung, ein sportliches Aussehen und gute Straßenlage. Und der Großteil hat mit Sicherheit einen fünfstelligen Betrag für Kaufpreis und Tuning ausgeben, wobei letzteres deutlich überwiegt. Bei manchen Mitfahrten fiel mir die etwas unsichere Kombination von Fahrzeug/Fahrwerk/Leistung auf.
Jetzt, wo ich mir meinen Sechszylinder gegönnte habe, fällt mir auf, wie toll eine Komposition von Motor, Fahrzeugtyp, Fahrwerk und Sound sein kann. Es ist ein stimmiges Gesamtkonzept und in meinen Augen den getunten 0815-Boliden weit überlegen. Und dabei habe ich letztendlich weniger investiert...
In meinem Freundeskreis stehe ich mit dem Z3 ziemlich alleine da, es passt so überhaupt nicht in die Runde. Mir fällt es sehr schwer, die Mentalität des Tunings an günstigen Fahrzeugen zu verstehen. Außer der Individualisierung sehe ich da keinen Anhaltspunkt. Mir würde als Z3-Nachteil sonst nur noch die relativ schlechte Alltagstauglichkeit einfallen bezüglich Kofferraumgröße und zwei fehlenden Sitzen. Aber das wird bei Kleinwagen mit mächtigen Subwoofer und Endstufen zum gleichen Problem.
Wie seht ihr das?
Warum fahren vergleichsweise wenig junge Fahrer solche recht gut finanzierbaren Fahrzeuge?
Gruß
Martin