Meine Erkenntnisse aus vielen Jahren Zetti Restaurierungen (und dann soll es das auch von meiner Seite gewesen sein).
BMW kämpfte in den Anfangsjahren mit ganz erheblichen Qualitätsproblemen. Das betrifft praktisch alle Fahrzeuge der VFL Serie. Oftmals mussten die nach Europa verschifften Z3 im Werk Regenburg erheblich nachgebessert werden. Wobei die technischen Komponenten über jeden Zweifel erhaben waren.
Die Amis hatten eben eine andere Einstellung zu Spaltmaßen, Lackierung und Finish. Auch der Einsatz eines dicken Hammer soll ab und an vorgekommen sein.
Ein Sechsender aus der VFL Serie für unter 10.000 – 14.000 ist maximal ein Restaurierungsobjekt. Fahrfertig? Möglicherweise. HU? Eventuell. Spaßfaktor? Gleich Null.
Klar gibt es auch Autos die vom ersten Tag an wie der Augapfel gehütete wurden. Aber das sind die absoluten Ausnahmen – und auch nicht für einen kleinen Taler zu bekommen.
Du steckst die gleiche Kohle noch mal rein. 10 Riesen sind schneller weg als du Papp sagen kannst.
Zum Motor wage ich mal die folgende These.
Du willst durch einen Fahrversuch herausbekommen, wie sich die Motoren unterscheiden! Ein Unterfangen, das selbst ich mir nicht zutraue. Denn wo willst du zwei fabrikneue Fahrzeuge hernehmen? Und nur die ließen sich ja miteinander vergleichen.
Ein 2.2er, der bereits mit einer überholten Vanos Einheit versehen wurde, und der auch sonst so einiges an E-Teilen bekommen hat, kann jedem nicht gemachtem 2.8er das Wasser reichen. Nominell liegen ja eh nur 22 PS dazwischen.
Genauso verhält sich das beim Verhältnis M52 oder M52TU zu M54 3.0. Da liegen zwar nominell einige PS mehr dazwischen. Aber die Vanos Einheit haucht dem 2.8er richtig viel Leben ein. Das ändert sich schlagartig, wenn der 3.0 auch die neue Doppelvanos bekommen hat.
Also beim Kauf immer die Frage stellen, wann die Vanos gemacht wurde.
Thema Karosse.
Wenn an den Schwellerabdeckungen nur kleinste Pickelchen zu sehen sind, ist größte Aufmerksamkeit angesagt. Denn unterm Lack lauert dann oftmals das Grauen. Und das meine ich ehrlich.
Diese hier sahen von aussen sogar noch recht gut aus, erst nach dem Abschleifen hat sich das ganze Ausmaß erkennen lassen. Nicht nur dass dann zwei neue Abdeckungen fällig sind, wenn man sie denn noch bekommt. Auch die Schweller selbst hat es dann erwischt. Pfuscher hätten jetzt von innen eine GFK Matte drauf gepappt und von aussen fein verspachtelt.
Also schön auf die Schweller, gerade an dem Übergang zum Heckkotflügel, achten.Ich ziehe es in solch einem Fall vor gegen ein, in diesem Fall gegen zwei, Neuteile zu tauschen.
[ externes Bild ]Aber auch das passiert ab und an. Diese beiden Abdeckungen konnten ohne Einschränkung weiter verwendet werden. Man kann ja auch mal Glück haben.
[ externes Bild ]Praktisch immer sollte man die Schlauchstutzen, das Thermostatgehäuse und die Wasserpumpe wechseln. Hier wurde viel Plastik verbaut, was nach 25 Jahren versprödet und zu bösen Ausfällen führen kann. Bei den Wasserpumpen löst sich das Kunststoffflügelrad und dann dauert es auch nicht sehr lange bis die Kopfdichtung sich verabschiedet. Aber es gibt verstärkte Pumpen mit Metallflügeln, die halten tendenziell länger.
Und natürlich alle Flüssigkeiten. Von der Kühlerflüssigkeiten ganz vorne, bis hin zum Öl im Hinterachsgetriebe.
Vielleicht noch etwas zu der Lackierung. Eigentlich ist die Rostvorsorge okay. Klar, bei Tauchbad kann man nicht viel falsch machen. Aber der weitere Lackaufbau ist oft problematisch. Wenn du nur anschleifst und drüber duschen möchtes, wird sich das rächen. Nicht sofort, aber nach ein bis zwei Jahren.
Wenn du ausschließlich auf dem Kaufpreis schielst und dann auch noch die Geiz ist Geil Mentalität in den Vordergrund stellst, wird das ein ganz böses und seht teures Erwachen.