Preisentwicklung Z3, geht´s noch?

[Helios08]

Ich habe meinen 2.8er vor 2,5 Jahren mit 97 tkm auf der Uhr für 6.500 € erstanden. Und ich denke, die würde ich heute sicherlich zurück bekommen. Möchte ich aber gar nicht...

Das war zu der Zeit schon ein Schnapper und wäre es heute sowieso.
Ich möchte sogar behaupten, dass der 2,8er VFL wertvoller ist als der 2.8i (FL).

Ich bin mir relativ sicher, dass irendwann mal 20k für deinen guten 2.8er Breitarsch und 6-stellige Summen für einen M aufgerufen werden. Die Aussagen wie "verrückt" und "krank" kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Ist halt so... freut euch.

Ich sehe das eher gelassen. Zwar freue ich mich, in 13 Jahren das H am Kennzeichen ergänzen zu können, aber ich sehe den Oldtimermarkt langfristig sehr kritisch. Nicht nur Diesel, sondern auch Benziner werden eines Tages Fahrverbote bekommen. Es kann gut sein, dass es auch hier wieder Sonderregelungen für Oldtimer geben wird.
Ich spiele mit den Gedanken, dass heutige Elektrowagen bald die wahren teuren Oldtimer sein werden. Über Aussagen wie "da fehlt mir der Sound" werden unsere Kinder und Enkel irgendwann lachen. Aber irgendwie weiß ich noch nicht so recht, welcher Elektrowagen dafür in Frage kommt. Der Tesla-Roadster ist kein eigenständiges Tesla-Modell und das Modell S ist nicht puristisch genug und die Stückzahlen zu hoch. Der i3 ist potthässlich und der i8 nur ein Hybrid. Ich gehe jede Wette, dass der Rimac eines der teuersten und begehrtesten Oldtimer in 50-100 Jahren sein wird. Aber für den normalen Geldbeutel fehlt m.M.n noch der richtige Roadster/Sportler.
Dann werden unsere Zettis in Garagen oder Kellern lagern, bis man sie Stück für Stück zum E-Fahrzeug umbaut. Auch wenn ich E-Fahrzeuge wirklich mag, fördere und selbst schon im Besitz eines Hybrids bin, so hoffe ich doch sehr, dass mir der 6 Zylinder bis ins hohe Alter erhalten bleibt.
Ich denke für die nächsten 30 Jahre ist der Besitz eines Zetti in vielerlei Hinsicht ein absoluter Gewinn. Danach könnte es schwierig werden.

Ich teile Deine Einschätzung, was den "Breitarsch" angeht.

Hinsichtlich der Wertentwicklung aktueller (Elektro-)Fahrzeuge bin ich anderer Meinung. Das ist empfindliche und blitzschnell veraltete Massenware. Da wird es keine interessante Wertentwicklung geben. Gerade Fahrzeugtechnik ohne Assistenzsysteme, Navis oder viel Connectivity sind doch zunehmend reizvoll und entwicklen sich entsprechend. Der moderne Rest wird zukünftig nur Elektroschrott sein. - Glaube ich.

[batleth]

Die anfällige Technik ist ein schwieriges Thema, das stimmt. Man sieht es ja gut an den Luxuskarossen Ende 90er, Anfang 2000er. Zu viel elektronischer Schnickschnack, der auf Dauer nicht funktioniert.
Mittlerweile wird es aber anders gebaut. Die Problemzonen sind teilweise woanders.
Bevor jemand meckert: der Akku ist natürlich ein anderes Thema. Hier ist klar davon auszugehen, dass die Lebensdauer auf 15-30 Jahre beschränkt ist. Aber sowas lässt sich reparieren. Ein Kumpel baute vor Kurzem eine neue Batterie in seinen alten Prius. Ich bin mir sehr sicher, dass zukünftig die Akkus einfach und günstig(er) getauscht werden können.

Aber nochmal zum Z3: Ende der 90er werden die Leute, welche mit E24 und E30 unterwegs waren, doch mit Sicherheit auch abfällig über die moderne Technik beim Z3 geredet haben. "Da kann man ja nichts mehr selber machen". Weniger als früher, aber mehr als heute. Ist doch ein fortlaufender Prozess. Aber das FL hat ebenso einen Bordcomputer, E-Gas usw.. Nur im kleineren Format als heute.
Nur weil die Ingenieure es in den 2000er nicht geschafft haben, zuverlässige Elektronik zu entwickeln, heißte das nicht, dass es bei aktuellen und zukünftigen Modellen ebenso ist.

Natürlich altert Elektronik und Kondensatoren gehen mit Sicherheit kaputt. Aber am Auto kann man alles tauschen/reparieren. Gerade dann steigt der Wert, weil die meisten Autos wegen Unwirtschaftlichkeit geschlachtet und entsorgt werden.

Wenn alle denken, dass die heutigen Autos nicht für zukünftige Oldtimer taugen, dann muss ich mir ja erst recht einen holen.

Gruß
Martin

[PeterKro]

Hallo,

mein Adjektiv "krank" bezog sich nicht auf die normale Preissteigerung für gut erhaltene Z3 in den letzten Jahren, die finde ich auch eher erfreulich.

Den roten //M jedoch nach mindestens zwei Jahren in der Ausstellungshalle mal eben von 49.xxx auf 79.xxx umzuetikettieren, finde ich schon bedenklich.

Mal abgesehen davon, dass sich der Wagen scheinbar doch nicht so toll verkauft wie gewünscht, sind das für mich die Auswüchse einer Preisblase.

Bei mir im Job (Immobilien) erlebe ich das im Moment täglich und scheinbar erhöht sich die Geschwindigkeit der Preissteigerungen immer noch.

Kann eigentlich nicht gutgehen, weder bei Old- und Youngtimern noch bei anderen Vermögenswerten. Wohl dem, der rechtzeitig auf den fahrenden Zug aufgesprungen ist. Aktuell scheint mir das deutlich zu spät zu sein....

[batleth]

Ok, falsch verstanden.
Ja, der Preissprung von 50 auf 80k ist wirklich absurd.
Der Händler hat aber mehrere Sportwagen im Angebot. Vielleicht hat er einfach die passende Kundschaft...
Bei ihm gibt's noch ein 3.0 Coupe mit 60Tkm für 30.000€

[Maestro22]

Zu viel elektronischer Schnickschnack, der auf Dauer nicht funktioniert. Mittlerweile wird es aber anders gebaut. Die Problemzonen sind teilweise woanders.

Ich gehöre auch zu denen, die sich nicht vorstellen können, dass die aktuellen und künftigen Autos noch ein Oldtimer-Dasein genießen werden. Ich denke dabei an verschiedene Hindernisse:

• Die bereits genannten Probleme mit der Elektronik, die immer wesentlicher für das Funktionieren der Grundfunktion (Fortbewegung) ist und einen immer größeren Anteil an der Wertschöpfung des Autos hat.
• Die Software in den Steuergeräten wird zwar nicht altern. Aber sie wird immer mehr zur Angriffsfläche für Cyberattacken. Die Hersteller werden nach x Jahren den Support einstellen müssen, so wie Microsoft heute kein Windows XP mehr versorgt. Dann werden wesentliche, komplexe Funktionen (Assistenzsysteme) aus Sicherheitsgründen abgeschaltet.
• Die Gesellschaft wertschätzt immer weniger Langlebigkeit, gut zu beobachten bei Fernsehern (habe bewusst nicht Drucker oder Handys genommen). Hersteller werden also dafür belohnt, die Produkte immer mehr auf Kante zu entwickeln auf Kosten der Lebensdauer
• Die emotionale Bedeutung des Autos nimmt ab, besonders in urbanen Regionen. Viele junge Leute denken gar nicht mehr über den Kauf eines Autos nach. Ein tolles Smartphone weckt da mehr Emotionen.

[Kreisverkehr00]

[*]Die Gesellschaft wertschätzt immer weniger Langlebigkeit, gut zu beobachten bei Fernsehern (habe bewusst nicht Drucker oder Handys genommen). Hersteller werden also dafür belohnt, die Produkte immer mehr auf Kante zu entwickeln auf Kosten der Lebensdauer

Na das kannst du laut sagen.
Habe mir für einen Bekannten mal ein paar Mercedes CLC Baujahr 2008-2011 angesehen. Das ist nicht mehr normal. Die Dinger haben nach 5 Jahren und 80tkm mehr Flugrost als mein W124 nach 25 Jahren und 200tkm.
Diese neuen Plastikautos sind so minderwertig gebaut und fahren sich wie der Tod. Ich halte es für fraglich, ob die überhaupt 30 Jahre auf der Straße überleben werden. Geplante Obsoleszenz ist kein Märchen sondern traurige Realität.

[batleth]

Wahnsinn... ich dachte Mercedes hätte Ende des letzten Jahrzehnts das Rostproblem endlich gelöst.

[Red Angel]

In Bezug auf die Elektronik-Problematik bin ich davon überzeugt, dass sich der bisher schon in Ansätzen
vorhandene Geschäftszweig der Reparatur von E-Teilen stark ausweiten wird, weil sich hiermit immer mehr
Geld verdienen lässt.
Ich frage mich nur, wer die immer teurer werdenden rollenden Computer noch kaufen soll? Heute kam die Meldung, dass
der Fahrzeugbestand in D von 6,9 Jahren auf 9,3 Jahren Durchschnittsalter angestiegen ist. Viele Konsumenten wollen nicht
nur die neuen Infotainmentkisten nicht haben, sondern noch mehr können sie sich nicht mehr leisten. Mal abgesehen von den
immer kostspieligeren Wartungs- und Unterhaltungskosten. Der Umsatz im KFZ-Handwerk ist 2016 um über 9% gestiegen, so stark
wie in keinem anderen Handwerkszweig (dahinter kam der Bau ). Es werden an jeder Ecke KFZ-Mechatroniker gesucht,
die dann auch nicht zu mehr in der Lage sind, den Fehlerspeicher auszulesen und teure Teile auf gut Glück zu tauschen.
Und dann werden die Kisten auch durch immer neue EU-Vorschriften weiter verteuert. Aber der deutsche Markt ist für unsere
Autobauer sowieso nur noch das Sahnehäubchen, das Massengeschäft läuft längst woanders.
Nur noch ein Viertel der PKWs werden als Neuwagen von Privatkunden bestellt, und wenn die Zinsen wieder steigen, wird das noch
weiter sinken.
Ich hoffe, dass ich mir nicht mehr solch ein 2x5m großes Elektronik-Bauteil in die Garage stellen muss.

Jürgen

[zumie]

Wahnsinn... ich dachte Mercedes hätte Ende des letzten Jahrzehnts das Rostproblem endlich gelöst.

Sie üben ja schon seit dem 200/8

[Mach2.8]

Oh, Ja, es geht noch weiter:

https://www.willhaben.at/iad/gebrauchtw ... 211850183/

Ein "Sondermodell" mit VHB 123456€. Da gilt es zu handeln wie auf einem arabischen Basar...
wußte nicht, dass es sowas auch in Ö gibt. Dachte die sind eher bedächtig bodenständig