M Ä N N E R
So unnütz wie Unkraut, wie Fliegen und Mücken,
so lästig wie Kopfweh und Ziehen im Rücken,
so störend wie Bauchweh und stets ein Tyrann,
das ist der Halbmensch, sein Name ist Mann.
Er steht nur im Weg rum, zu nichts zu gebrauchen,
ist immer am Meckern und immer am Fauchen,
er ist auf der Erde, ich sag's ohne Hohn,
vom Herrgott die größte Fehlkonstruktion.
Stolziert durch die Gegend wie ein Hahn auf dem Mist,
und merkt dabei gar nicht, wie dusslig er ist.
Ein Mann ist ganz brauchbar, solang er noch ledig,
da ist er oft schlank und meistens athletisch
da ist er voll Liebe und voller Elan,
kaum ist er verheiratet, wird nichts mehr getan.
Mit Gold und Brillianten wollt' er dich beglücken,
das kriegt heut' die Freundin hinter dem Rücken
und du kriegst nur noch wenn er daran denkt,
zum Geburtstag einen Schnellkochtopf geschenkt.
Als Jüngling wollt er dich immer lieben und küssen,
als Ehemann will er davon nichts mehr wissen.
Verlangst du dein Recht, dann wird er gemein,
er gibt dir's Gebiss und sagt küss dich allein.
Eugen Roth
