Wie versprochen: Erfahrungsbericht Nanolack

Hallo zusammen!
Auf Wunsch von Toni, hier nun mein Erfahrungsbericht zum Thema Nanolack:
Vorgeschichte:
Im April 2004 war es endlich so weit! Ich ging auf die Suche nach einem unverbastelten Zetti mit Facelift, möglichst mit einer Sechszylindermaschiene, Holzdekor und einer cremefarbenen Innenausstattung. Außerdem hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt schon insgeheim auf Oxfordgreen festgelegt... Nach langer suche fand ich endlich einen Zetti, der genau meinen Vorstellungen entsprach. Grade mal 21.000km gelaufen, aus erster Hand, mit Vollausstattung und auf den ersten Blick in absolutem Topzustand! Das Verhandlungsgespräch dauerte nicht lange an und schon war ein Termin für die Übergabe gefunden... Vor dem Abholen schlich ich noch einmal um den auf Hochglanz polierten Wagen herum. Auf der Fahrt nach Hause goss es wie aus Eimern. Stolz wie Oscar präsentierte ich meiner Familie und meinen Freunden MEINEN Zetti! Anschließend kam das Auto selbstverständlich sofort in die Garage, während ich schon mit dem Gedanken spielte es am nächsten morgen einer liebevollen Handwäsche zu unterziehen.
Das böse Erwachen
Nachdem ich am nächsten Morgen meinen am Vortag gefassten Vorsatz in die Tat umgesetzt hatte, kam das böse Erwachen. Mein gestern noch so auf Hochglanz poliertes, einwandfrei glänzendes Auto war plötzlich mit Kratzern und Schlieren übersäht!!
Konsequenz
Selbstverständlich fühlte ich mich total verar... vernatzt und kam auf die Idee, dass das Auto von einem Superaufbereiter bearbeitet worden sein musste! Ich löste die BMW-Embleme (
) und fand darunter Reste einer grünen Politur... Vollkommen in Rage schnappte ich mir das Telefon und rief unverzüglich den Händler an, um ihm vom jetzigen Zustand des Wagen zu berichten. Schnell wurde ich an den Filialleiter weitergeleitet, dem ich sofort klarmachte, dass ich nicht gewillt war, den Wagen in diesem Zustand zu behalten und drohte ihm mit Wandlung des Vertrages! Dieser versicherte mir, dass das Fahrzeug in einem Topzustand und nicht bei einem Aufbereiter gewesen sei! Ich sagte ihm darauf, dass ich ihm "die Karre direkt wieder auf den Hof stellen würde!" Zudem merkte ich an, dass ich meinen Rechtsanwalt in Kenntnis setzen wollte. All' das geschah an einem Samstag... Die nächsten zwei Tage trieben mich fast in den Wahnsinn. Am Montag fuhr ich nun los (direkt mit zwei Autos, ich wollte den Wagen ja dalassen), um beim Händler vorstellig zu werden.
Beim Händler
Beim Händler angekommen wurde ich sogleich von Verkäufer und Fillialleiter empfangen, die mir erklärten, dass solche kleinen "Zwischenfälle" bei einem gebrauchten Fahrzeug nunmal nicht ausblieben. Ich blieb energisch und erzählte ihnen, dass ich beim Kauf sowohl Fotos gemacht hatte als auch einen Freund als "Zeugen" mithatte, was bestätigen würde, dass zu diesem Zeitpunkt keinerlei Mängel am Fahrzeug erkennbar waren. Erneut erklärte ich ausdrücklich, dass ich den Wagen in diesem Zustand nicht behalten würde und direkt an Ort und Stelle meinen Rechtsanwalt benachrichtigen würde...
Der Kompromiss
Daraufhin bekam der Mann dann doch kalte Füße und lud mich auf einen Kaffee ein, um die Sache doch nochmal zu besprechen... Er schlug vor, die Motorhaube zu lackieren, was bei BMW ca. 1200€ kosten sollte. Damit gab ich mich nicht zufreiden. Ich sagte, wenn überhaupt, nähme ich den Wagen nur mit einer Komplettlackiereung. Das war den beiden aber doch zu teuer... Da ich ausgebildeter Karosserie- und Fahrzeugbauer bin, ließ ich mich von den beiden Herren nicht lumpen und handelte den Preis aufgrund der Mängel um 2000€ herunter. Damit hatte ich nun das Geld für den Nanolack, dem dieser Beitrag ja eigentlich gewidmet ist...
Verhandlung mit dem Lackierer
Vom Händler aus fuhr ich unverzüglich zum Lackierer. Dieser machte mir den Vorschlag, anstatt eines herkömmlichen Klarlacks, Nanolack zu verwenden. Wird handelten einen Preis von 1600€ aus, wobei ich das Auto allerdings komplett selbst zerlegen musste.
"Was ist überhaupt Nanolack?"
siehe http://www.hillebrand-coating.com/Nanolack.45.0.html
Ein Zetti in Einzelteilen
Zuhause fing ich nun an den Wagen komplett zu zerlegen. Alles - bis auf den Motor - sollte raus. Also fing ich an, den Zetti zu zerlegen. Dabei machte ich von jedem Bauteil Fotos, um beim Zusammenbau Ort und Stelle,Schrauben, sowie Verkabelung besser zuordnen und ihn nach der Lackierung wieder in den Originalzustand versetzen zu können. Wie sich jeder vorstellen kann, hat man bei einem Fahrzeug einen ganzen Eimer Schrauben und andere Befestigungsteile, wenn man es dann zerlegt hat. Die elektrohydraulische Dachbetätigung entpuppte sich aufgrund der Enge im Fahrzeug als reine Fummelei!
Die Lackierung
Der Lackierer holte nun das Fahrzeug und alle Bauteile ab und vereinbarte mit mir, dass mein Zetti in zwei Wochen abholfertig sei und in neuem Glanz erstrahlen würde. Endlose 14 Tage...
Das Ergebnis
Endlich bekam ich meinen Zetti (noch zerlegt, aber) in einwandfreiem Zustand zurück...
Bis heute (nach fast vier Jahren) habe ich mit dem Nanolack nur positive Erfahrungen gemacht. An meinem Wagen ist nicht eine Schliere zu sehen und er glänzt noch genau so, wie am ersten Tag nach der Lackierung...
Nun aber ENDLICH eine kleine Übersicht:
Kostenpunkt: 1600€ (wobei man das Fahrzeug dann selbst zerlegen muss)
Vorteile:
- kratzunempfindlich = selbst bei zugestaubtem Lack, kann man mit der Hand über den Wagen reiben, ohne dass dieser beschädigt wird
- strahlender Glanz = man muss den Wagen nicht alle Nase lang polieren oder wachsen, seitdem erfolgt die Handwäsche mit einem Microfasertuch in der Garage, unabhängig davon, wie dreckig der Wagen ist (wobei das eigentlich eh kaum vorkommt [kleine Anmerkung der stolzen Beifahrerin])
- jegliche Art von toten Insekten lassen sich ganz leicht entfernen
- Abperleffekt = Auto wird kaum dreckig, Wasser, sowei Schmutz perlen größtenteils einfach ab
Nachteil
- der Lack ist zwar kratzunempfindlich, aber aufgrund seiner Härte nicht resistent gegen Steinschlag (die wenigen Steinschläge, die das Fahrzeug nach diesen vier Jahren hat, befinden sich lediglich unten an der Schürze)
Wie ihr seht: Im Nachhinein (nach all' dem Auf und Ab) bin ich mit dem Nanolack äußerst zufrieden und kann ihn eigentlich nur weiterempfehlen!
Ich hoffe ich konnte mit meinem (etwas ausgeuferten) Beitrag ein bisschen zur Aufklärung bezüglich des Nanolacks beitragen!
Wünsche euch allen schöne Feiertage und ein frohes Fest
Torsten
(mit freundlicher und geduldiger Unterstützung der stolzen Beifahrerin)
Auf Wunsch von Toni, hier nun mein Erfahrungsbericht zum Thema Nanolack:

Im April 2004 war es endlich so weit! Ich ging auf die Suche nach einem unverbastelten Zetti mit Facelift, möglichst mit einer Sechszylindermaschiene, Holzdekor und einer cremefarbenen Innenausstattung. Außerdem hatte ich mich zu diesem Zeitpunkt schon insgeheim auf Oxfordgreen festgelegt... Nach langer suche fand ich endlich einen Zetti, der genau meinen Vorstellungen entsprach. Grade mal 21.000km gelaufen, aus erster Hand, mit Vollausstattung und auf den ersten Blick in absolutem Topzustand! Das Verhandlungsgespräch dauerte nicht lange an und schon war ein Termin für die Übergabe gefunden... Vor dem Abholen schlich ich noch einmal um den auf Hochglanz polierten Wagen herum. Auf der Fahrt nach Hause goss es wie aus Eimern. Stolz wie Oscar präsentierte ich meiner Familie und meinen Freunden MEINEN Zetti! Anschließend kam das Auto selbstverständlich sofort in die Garage, während ich schon mit dem Gedanken spielte es am nächsten morgen einer liebevollen Handwäsche zu unterziehen.

Nachdem ich am nächsten Morgen meinen am Vortag gefassten Vorsatz in die Tat umgesetzt hatte, kam das böse Erwachen. Mein gestern noch so auf Hochglanz poliertes, einwandfrei glänzendes Auto war plötzlich mit Kratzern und Schlieren übersäht!!

Selbstverständlich fühlte ich mich total verar... vernatzt und kam auf die Idee, dass das Auto von einem Superaufbereiter bearbeitet worden sein musste! Ich löste die BMW-Embleme (




Beim Händler angekommen wurde ich sogleich von Verkäufer und Fillialleiter empfangen, die mir erklärten, dass solche kleinen "Zwischenfälle" bei einem gebrauchten Fahrzeug nunmal nicht ausblieben. Ich blieb energisch und erzählte ihnen, dass ich beim Kauf sowohl Fotos gemacht hatte als auch einen Freund als "Zeugen" mithatte, was bestätigen würde, dass zu diesem Zeitpunkt keinerlei Mängel am Fahrzeug erkennbar waren. Erneut erklärte ich ausdrücklich, dass ich den Wagen in diesem Zustand nicht behalten würde und direkt an Ort und Stelle meinen Rechtsanwalt benachrichtigen würde...

Daraufhin bekam der Mann dann doch kalte Füße und lud mich auf einen Kaffee ein, um die Sache doch nochmal zu besprechen... Er schlug vor, die Motorhaube zu lackieren, was bei BMW ca. 1200€ kosten sollte. Damit gab ich mich nicht zufreiden. Ich sagte, wenn überhaupt, nähme ich den Wagen nur mit einer Komplettlackiereung. Das war den beiden aber doch zu teuer... Da ich ausgebildeter Karosserie- und Fahrzeugbauer bin, ließ ich mich von den beiden Herren nicht lumpen und handelte den Preis aufgrund der Mängel um 2000€ herunter. Damit hatte ich nun das Geld für den Nanolack, dem dieser Beitrag ja eigentlich gewidmet ist...

Vom Händler aus fuhr ich unverzüglich zum Lackierer. Dieser machte mir den Vorschlag, anstatt eines herkömmlichen Klarlacks, Nanolack zu verwenden. Wird handelten einen Preis von 1600€ aus, wobei ich das Auto allerdings komplett selbst zerlegen musste.

siehe http://www.hillebrand-coating.com/Nanolack.45.0.html

Zuhause fing ich nun an den Wagen komplett zu zerlegen. Alles - bis auf den Motor - sollte raus. Also fing ich an, den Zetti zu zerlegen. Dabei machte ich von jedem Bauteil Fotos, um beim Zusammenbau Ort und Stelle,Schrauben, sowie Verkabelung besser zuordnen und ihn nach der Lackierung wieder in den Originalzustand versetzen zu können. Wie sich jeder vorstellen kann, hat man bei einem Fahrzeug einen ganzen Eimer Schrauben und andere Befestigungsteile, wenn man es dann zerlegt hat. Die elektrohydraulische Dachbetätigung entpuppte sich aufgrund der Enge im Fahrzeug als reine Fummelei!

Der Lackierer holte nun das Fahrzeug und alle Bauteile ab und vereinbarte mit mir, dass mein Zetti in zwei Wochen abholfertig sei und in neuem Glanz erstrahlen würde. Endlose 14 Tage...

Endlich bekam ich meinen Zetti (noch zerlegt, aber) in einwandfreiem Zustand zurück...
Bis heute (nach fast vier Jahren) habe ich mit dem Nanolack nur positive Erfahrungen gemacht. An meinem Wagen ist nicht eine Schliere zu sehen und er glänzt noch genau so, wie am ersten Tag nach der Lackierung...

Kostenpunkt: 1600€ (wobei man das Fahrzeug dann selbst zerlegen muss)
Vorteile:
- kratzunempfindlich = selbst bei zugestaubtem Lack, kann man mit der Hand über den Wagen reiben, ohne dass dieser beschädigt wird
- strahlender Glanz = man muss den Wagen nicht alle Nase lang polieren oder wachsen, seitdem erfolgt die Handwäsche mit einem Microfasertuch in der Garage, unabhängig davon, wie dreckig der Wagen ist (wobei das eigentlich eh kaum vorkommt [kleine Anmerkung der stolzen Beifahrerin])
- jegliche Art von toten Insekten lassen sich ganz leicht entfernen
- Abperleffekt = Auto wird kaum dreckig, Wasser, sowei Schmutz perlen größtenteils einfach ab
Nachteil
- der Lack ist zwar kratzunempfindlich, aber aufgrund seiner Härte nicht resistent gegen Steinschlag (die wenigen Steinschläge, die das Fahrzeug nach diesen vier Jahren hat, befinden sich lediglich unten an der Schürze)
Wie ihr seht: Im Nachhinein (nach all' dem Auf und Ab) bin ich mit dem Nanolack äußerst zufrieden und kann ihn eigentlich nur weiterempfehlen!
Ich hoffe ich konnte mit meinem (etwas ausgeuferten) Beitrag ein bisschen zur Aufklärung bezüglich des Nanolacks beitragen!

Wünsche euch allen schöne Feiertage und ein frohes Fest
Torsten
