Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

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Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

Beitragvon OldsCool » 03.07.2023 19:22

In der Facebookgruppe gibt es gerade eine sehr interessante Diskussion zum Thema Reifenluftdruck (wer auch dort ist, bitte nicht spoilern :mrgreen: )

Die alles entscheidende Frage lautet:


Muss der richtige Reifendruck zwingend unter Belastung am Fahrzeug eingestellt werden, oder kann das auch unbelastet z.B. vor der Montage (oder auf der Hebebühne) erfolgen?
Oder anders: Ändert sich der Luftdruck (von selbst!) bei Belastung durch das Fahrzeuggewicht?

Es ist NICHT die Frage ob man den Luftdruck je nach Beladung anpassen muss/sollte. Das ist klar...

Ich bin auf Eure Meinungen, aber auch fundiertes Wissen gespannt :D

Gruß Steffen
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Re: Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

Beitragvon eisi » 03.07.2023 20:00

Servus!

Am Ende des Tages ist es egal, wie man es macht.
In der Montagehalle ist die Temperatur i.d.R. niedriger als auf dem heißen Asphalt der Straße.
Zusätzliche Begründung: Wenn ich nach z.B. 6 Wochen kontrolliere, steht der Wagen auf den Rädern.

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Re: Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

Beitragvon PeWe » 03.07.2023 20:12

Hallo Steffen,
ich kenne das nur so, dass der korrekte Luftdruck nach Herstellerangaben an den stehenden Fahrzeug (also unter Belastung des Fahrzeuggewichts) bei bei kalten Reifen kontrolliert werden soll. Auf einer Hebebühne oder bei unmontierten Felgen/Reifen haben die Reifen keine große Auflagefläche und der Luftdruck kann aus diesem Grund nicht exakt eingestellt werden.

Meine Erklärung dazu: Wenn mit mehr Gepäck oder mit mehreren Personen in Fahrzeug gefahren wird soll der Luftdruck angepasst, also etwas erhöht werden. Das höhere Gewicht im Auto sorgt für eine größere Auflagefläche des Reifens auf der Straße. Das wird mit erhöhtem Luftdruck ausgeglichen...

Grüße
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Re: Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

Beitragvon Wolfwalk » 03.07.2023 22:50

Wer mal mit 200Km/h für 15 Minuten über die Bahn gedroschen ist, kann sich seinen Reifendruck an der nächsten Raststätte ansehen...da stimmt nichts mehr.
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Re: Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

Beitragvon Peters_Z » 03.07.2023 23:02

Druck ist Druck, ob der Reifen belastet ist oder nicht .
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Re: Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

Beitragvon Mach2.8 » 04.07.2023 02:07

Das ist so eine Sache:
Ich stelle den Luftdruck in meiner Garage bei 15°C korrekt ein. Draußen sind es 35°C, allein von Stehen draußen steigt der Druck um 0,2-0,3 an.
Am Firmenwagen komme ich von 2,6bar auf der Autobahn bei 30°C auf 3,1 bar und mehr.

Am ZZZ bemerke ich schon den Unterschied von 0,2bar am Fahrverhalten. Jetzt im Sommer bei den Temperaturen bin ich manchmal direkt unsicher, ob ich doch nochmal den Druck nach dem Verlassen der Garage den Gegebenheiten anpassen soll.
Im Blümchenpflückertempo juckt das nicht, beim Kurvenräubern aber schon.

Seit ich die Kontrolle beim Firmenwagen im Display habe und den Unterschied sehen kann ... habe ich mir schon oft entsprechende Gedanken gemacht.

Keine Lösung zu deiner Frage, eher mehr Fragen :?
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Re: Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

Beitragvon hoschi » 04.07.2023 06:56

beim mopped gibt es vorgaben seiten des herstellers des pneu und der maschine...
kalt und vor fahrantritt, d.h. zustand der reifen inkl. felgen = montiert.
per druckventil (mess/schätzeinheit (tyreboy)) erhöht sich der druck um bis zu 0,7 bar, komme auf max 42°c...
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Re: Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

Beitragvon markus-63 » 04.07.2023 07:59

Guten MOrgen Gemeinde,

zum Thema Reifendruck bei Kraftfahrzeugen gibt es mehr als genug sehr gute Abhandlungen.

Ich selbst habe eine fundierte Ausbildung als Fahrsicherheitstrainer bei verschiedenen Institutionen durchlaufen.

Und da gibt es eine einhellige Meinung zu dem Thema:

Die in den Fahrzeugpapieren oder an der B-Säule oder in der Fahrertüre angegebenen Druckwerte sind ja bekanntlich für verschiedene Beladungszustände und auch teilweise für verschiedene Reifengrößen.

Die Werte für ein sogenanntens leeres Fahrzeug (Fahrer inkl. Sprit) sind nur dem Fahrkonfort geschuldet.

Sobald man jedoch sein Fahrzeug mit weiteren PErsonen und/oder Gepäck belädt, stimmen diese Werte nicht mehr. Wer aber, seid mal ehrlich, ändert dann sofort den Reifenluftdruck?

Genau: NIEMAND

Also was folgt daraus? Der Reifenluftdruck ist zu niedrig.

Und es ist leider traurige Wahrheit, ein Reifen bekommt keine Schäden durch hohen sondern durch zu niedrigen Luftdruck. Und leider auch eine traurige Wahrheit, der Reifen hat ein Gedächtnis wie ein Elefant. Den ihm einmal zugefügten Schaden kann man nicht reparieren und somit ist dann ein ernstzunehmender Defekt am Reifen so gut wie vorprogrammiert.

Jeder Kontakt mit dem Randstein, auch wenn ungewollt, verursacht bei niedrigem Luftdruck in den Rädern mehr Schäden als ein hoher Luftdruck.
Ein niedriger Reifenluftdruck führt zu mehr Walkarbeit am Reifen, Er wird somit wärmer/heißer als bei hohem Luftdruck. Eine hohe Temperatur jedoch führt dazu, dass sich die Weichmacher im Reifengummi schneller verflüchtigen und somit altert der Reifen schneller. Der Gummi wird hart, spröde, es ergeben sich Microrisse im Gummi. Der Reifen ist hinüber.

Zu den Auswirkungen von bereits 0,5 bar zu niedrigem Reifenluftdruck gibt es sehr gute Tests und Videos von dem großen Verein mit den 4 Buchstaben und den gelben "Engeln" oder auch anderen Institutionen.

Ein weiterer Aspekt: Bei zu niedrigem Luftdruck in den Reifen schließt das Profil. Es hat so gut wie keine offenen Profilrillen mehr. Bei Regen können diese Profilrillen kein Wasser mehr aufnehmen, es kommt früher zu Aquaplaning. Bei Matsch und/oder Schnee wird der Dreck, der in die noch vorhandnen Profilrillen gedrückt wird, bei der Radumdrehung nicht mehr aus den Profilrillen geschleudert. Das Profil ist dicht, der Reifen ist quasi glatt. Er kann so gut wie keinen Grip mehr aufbauen.
Bei hohem Luftdruck ändert sich dies jedoch, weil dann die Profilrillen offen sind.

Ein weiterer Vorteil (klar, bei unserem Spaßauto steht das nicht im Vordergrund) ist, dass ein Rad mit hohem Luftdruck leichter abrollt und somit sinkt der Kraftstoffverbrauch. Könnt es ja gerne mal selbst ausprobieren, indem ihr mit euerem Fahrrad mit wenig Luftdruck fahrt und dann die gleiche Strecke mit hohem Luftdruck. Oder ihr nehmt eine gut beladene Schubkarre mit wenig Luft in den Rädern und schiebt diese über eine Rasenfläche. Und dann erhöht hr den Luftdruck. Oh welch ein Wunder: es geht jetzt sehr viel leichter zu schieben.

Quintessenz aus dem ganzen:

In jedem Pkw (auch SUV, Van etc.) bitte den Luftdruck für maximale Beladung plus zusätzliche 0,2 bar einstellen. Dann seid ihr in jedem Fall auf der sicheren Seite und ihr tut eueren Reifen und euerer Geldbörse Gutes.

Und bevor Einwände kommen: Ja klar, wenn ich im Sand in einer Wüste fahre, dann muss ich doch den Luftdruck absenken, weil durch den niedrigen Druck die Reifenaufstandsfläche vergrößert wird. Dadurch sinken die Räder im weichen Untergrund nicht mehr so tief ein.

Und auch bei Fahrzeugrennen (hier meine ich legale Rennen) muss der Luftdruck auch anders eingestellt werden als im öffentlichen Straßenverkehr.

Hier kommt es ja bekanntlich auch auf beste Performance an und nicht auf lange Haltbarkeit und Sicherheit (wobei dies schon auch sehr wichtig ist). Reifen an Rennfahrzeugen halten ja auch nur ein paar hundert KM und nicht wie bei normalen Kraftfahrzeugen einige tausend KM.

Nochmal, ich bin kein Reifenpapst, aber ich weiß wovon ich hier schreibe und ich möchte nur ein paar interessante Dinge zu dem Thema ansprechen.

in diesem Sinne beste Grüße

Markus
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Re: Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

Beitragvon hoschi » 04.07.2023 08:21

vielen dank markus, tolle ausführung!
dann sind ja meine dauernd 0,2bar mehr als der wert in der säule auch a bissl wenig...
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Re: Rätsel der Woche: Reifenluftdruck

Beitragvon Wolfwalk » 04.07.2023 09:49

hoschi hat geschrieben:vielen dank markus, tolle ausführung!
dann sind ja meine dauernd 0,2bar mehr als der wert in der säule auch a bissl wenig...

Damit machst Du auf jeden Fall deutlich weniger falsch, als die allermeisten und tust Deinen Pneus nichts Schlechtes. Ich fahre auch grundsätzlich +0,2bar über dem maximalen Wert für die grösstmögliche Beladung. Ich habe weder Probleme mit dem Spurverhalten, dem Verschleiß oder dem Abrollkomfort....es ist vielleicht einen ticken härter im Dämpfungsverhalten. Das mache ich sowohl beim Z3, wie auch bei den E46. 17", 18" und 19".
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