Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

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Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

Beitragvon der_Thomas » 14.10.2019 12:20

Hallo,

als eine der letzten Arbeiten wollte ich am Überraschungsei-Z3 noch einmal die Handbremse kontrollieren.
Grund ist, dass der Z3 bei angezogener Handbremse vorwärts zwar 1A geradeaus fährt, wenn er aber rückwärts zu rollen versucht, fühlte es sich so an, als würde er rechts (Beifahrerseite) viel stärker bremsen, als links (Fahrerseite).

Ergebnis war, dass die vordere Bremsbacke auf der Fahrerseite völlig verschlissen/ zerbröckelt ist, siehe Foto.

Bremsbacke_20191013_123246.jpg
vordere Bremsbacke auf Fahrerseite


Somit ist auch das Bremsverhalten klar: Bei Vorwärtsfahrt ist diese Bremsbacke ablaufend, also nicht so ausschlaggebend für die Bremsleistung. Bei Rückwärtsfahrt ist sie jedoch auflaufend, also ausschlaggebend für die Bremsleistung. Dass diese Bremsbacke dann nichts mehr großartig bremst, wundert mich nicht.

Vor ca. 4000 km wurde im Rahmen der Restauration hinten aber alles erneuert, die Bremsbacken sind von Textar, Bremsscheiben von ATE und neue originale Handbremsseile. Die Handbremse war eher lasch eingestellt, bremswirkung erst ab ca. der vierten Raste.
Der Schaden ist also innerhalb von 4000 km entstanden und wir sprechen von der Handbremse, die im Fahrbetrieb nicht genutzt wird.
Die Reibfläche in der Bremsscheibe ("Trommel") sieht gut aus, die andere Bremsbacke ist ebenfalls wie neu.

Leider habe ich keine Fotos vom Handbremsmechanismus vorher und weiß auch nicht, ob der Nachsteller, das Spreizschloss eventuell falsch eingebaut oder die Federn vertauscht wurden.
Lassen die sich überhaupt falsch herum einbauen bzw. vertauschen oder geht das nur "in einer Richtung"?

Hat jemand Fotos des Handbremsmechanismus (idealerweise der Fahrerseite), auf denen die Federn, der Nachstellmechanismus und das Spreizschloss zu sehen sind?
Die Abbildungen im TIS sind leider nicht detailliert genug.

Vielen Dank schon einmal und beste Grüße,
Thomas



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Re: Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

Beitragvon OldsCool » 14.10.2019 20:15

Hallo Thomas,

Die Bremsbacken sind alle gleich, allerdings nicht in sich symmetrisch. Auf einer Seite ist eine schmale Nut für das Spreizschloss, auf der anderen eine breitere Nut für den Nachsteller.

Gruß Steffen
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Re: Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

Beitragvon fredykeks » 14.10.2019 20:17

Hallo Thomas,

ich werde auch demnächst an die Handbremse rann müssen.
Die Handbremse zieht ziemlich ungleich.
Glücklicherweise bin ich bei der 57a gerade noch so durchgerutscht, gehört aber auf alle fälle richtiggestellt.

Habe dazu ein Video gefunden in dem auf die Handbremse eingegangen wird, ist zwar kein Z3 aber die Bremsbackenanordnung sollte identisch sein.
Bei Minute 4:03 hat er die neuen Bremsbacken aufgelegt und die Federn eingehangen, eventuell hilft das weiter.

https://www.youtube.com/watch?v=8fywP9R4MUE

Grüße Fred
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Re: Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

Beitragvon weichei65 » 16.10.2019 16:55

Ich habe was ähnliches mehrfach an Handbemsbacken für Volvo700/900 erlebt (prinzipiell dasselbe wie bei BMW), da haben einige Anbieter die Nuten für Spreizer/Gabel in den Backen nicht tief genug gefertigt. Hätte ich die Bremsscheibe mit Gewalt drübergequält, wäre genau das dabei herausgekommen. Ich habe es vorgezogen, das passend zu feilen (!!). Reklamation war in den Fällen ohne weiteres nicht möglich, weil die Teile zu lange bei mir rumlagen und auf einem Samstag muss ja auch mal was fertigwerden.

Mittlerweile benutze ich da nur noch Zimmermann, weil ich die erstens günstig bekomme und die zweitens immer passen.
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Re: Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

Beitragvon OldsCool » 16.10.2019 21:00

Ich verbaue bei mir ausschließlich ATE. Da weiß ich was ich bekomme. ATE = Alfred TEves, Bremsensparte von Continental (Conti Teves AG).
Auf jeden Fall würde ich nur auf Erstausrüster zurückgreifen, von B-Lieferanten würde ich da definitiv nichts verbauen.

Gruß Steffen
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Re: Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

Beitragvon weichei65 » 16.10.2019 21:21

Wenn du damit auf der sicheren Seite zu sein glaubst....

Ich bin im Teilehandel tätig und initiiere auch gern mal Reparatursätze oder eine Nachfertigung. Ausserdem prüfe ich regelmässig am Objekt irgendwelche Teile.
Heute sind Namen nur noch Schall und Rauch. Ich hab schon Besseres von sogenannten Aftermarket-Anbietern bekommen als von den OEMs. Die liefern auch nur solange Gutes, wie es ein gutes Geschäft ist, danach (wenn die Margen kleiner werden...) kaufen die oft auch nur zu. Und dann beim Günstigsten...
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Re: Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

Beitragvon Bräcky » 16.10.2019 22:31

Mir sieht es eher so danach aus, dass bei der Montage eine Feder nicht richtig montiert wurde und aus der Fassung gesprungen ist. Somit hat sich der fixierte Backen aus der Position gelöst und schleichend an der Trommel geschliffen.

Daher auch die Abnutzung am Backen.

Zudem sollte die Handbremse schon richtig eingestellt werden. Das die Backen beim zweiten Zacken der Handbremse blockieren. Zudem empfehle ich nach wenigen 100 km nochmal zu überprüfen und gegebenfalls nachzustellen.

Hast du irgendwelche Schleifgeräusche gehört?
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Re: Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

Beitragvon der_Thomas » 16.10.2019 22:59

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten.
Textar ist auch ein Erstausrüster, somit nicht zwangsläufig "schlecht weil günstig".
Ich habe jetzt einen komplett neuen Satz Bremsbacken geordert und werde auch die Beifahrerseite aufmachen, die sich im Fahrbetrieb unauffällig zeigt. Die Fahrerseite werde ich kontrollierten und mit neuen Bremsbacken spiegelbildlich aufbauen.
Geschliffen hat bei mir nichts, ich würde aber auch behaupten, dass es sich bei rückwärts rollendem Z3 eigenartig angefühlt hat, seit dem ich den Z3 von der Restauration zurück bekommen hatte. Vielleicht ist da auch wieder etwas schief gelaufen und hat sich seit Aufbau bis zur Auslieferung weggeschliffen?!? - ich weiß es nicht. Hätte es permanent geschliffen, wäre meines Erachtens nach die andere Bremsbacke stärker abgenutzt, da die andere Bremsbacke bei Vorwärtsfahrt auflaufend und durch die damit einsetzende Selbstverstärkung stärker beansprucht werden müsste. Die jetzt abgenutze Bremsbacke ist bei Vorwärtsfahrt hingegen ablaufend und wird somit eher von der Trommel weggedrückt. Außerdem fährt man viel mehr vorwärts als rückwärts. Alles eigenartig... .
Da aber in der Trommelbremsmechanik nirgends Bremsenmontagepaste zu sehen ist und das Spreizschloss wie neu aussieht aber nicht neu ist, vermute ich folgendes: Das Spreizschloss wurde vielleicht sandgestrahlt und könnte sich durch verbliebene Sandkörner oder wegen fehlender Montagepaste verkantet/ verklemmt haben. Das ist momentan meine Idee.
Dem entgegen spricht aber, dass die Trommel bzw. Lauffläche in der Bremsscheibe innen perfekt aussieht. Also nicht verfärbt wegen Überhitzung oder so etwas.
Vielleicht doch ein Materialfehler in diesem einen Bremsbelag?

Egal, nun werde ich es noch einmal spiegelbildlich zur anderen Seite aufbauen und entweder es zeigt sich ein Fehler und ich Berichte ihn euch oder es wird als ewig ungelöstes Rätsel in die Geschichte meines Z3 eingehen.

Viele Grüße,
Thomas
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Re: Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

Beitragvon weichei65 » 17.10.2019 00:51

Bräcky hat geschrieben:Mir sieht es eher so danach aus, dass bei der Montage eine Feder nicht richtig montiert wurde und aus der Fassung gesprungen ist. Somit hat sich der fixierte Backen aus der Position gelöst und schleichend an der Trommel geschliffen.

Daher auch die Abnutzung am Backen.

Zudem sollte die Handbremse schon richtig eingestellt werden. Das die Backen beim zweiten Zacken der Handbremse blockieren. Zudem empfehle ich nach wenigen 100 km nochmal zu überprüfen und gegebenfalls nachzustellen.

Hast du irgendwelche Schleifgeräusche gehört?


Auf den zweiten Zacken der Handbremse blockieren halte ich bei neuen Handbremsbacken für mehr als riskant. Dann passiert genau das aus dem Bild oben. Nachsteller gegendrehen bis die Bremse fest ist, drei Zähne zurück und prüfen, ob die Scheibe halbwegs frei dreht. Falls ja, dann Seil so einstellen, das die Bremse auf ungefähr den 5. Zahn blockiert. Damit eine Woche rumfahren und anschliessend nochmal einstellen. Dann darf die Handbremse auch auf dem 3. Zahn blockieren. Erfahrungswert von hunderten von Trommeldremsen, vom Buckelvolvo über 02, Commodore B, E30, W123 bis sonstwo.

Eine rausgesprungene Feder hätte man übrigens gemerkt. die macht gern auch mal ein Loch in die Trommel und mindestens reichlich Radau.
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Re: Bremsbacke von Handbremse nach 4000 km defekt

Beitragvon Bräcky » 17.10.2019 09:38

Hallo, also ich arbeite immer nach TIS Angaben und das hat bislang immer wunderbar funktioniert. Die Handbremse sollte sich durch anziehen auch selber nachstellen. Darum auch nach einer gewissen Zeit nochmal kontrollieren.

https://www.newtis.info/tisv2/a/de/e90- ... ke/DnUDflK

0 Zahn (Feststellbremse gelöst): keine Bremswirkung

1 Zahn: Keine Bremskrafterhöhung bezüglich des 0. Zahn.Kontrollleuchte kann leuchten.

2 Zahn: Eine Bremskrafterhöhung muss stattfinden. Kontrollleuchte muss leuchten.

3 Zahn: Bremskrafterhöhung

5 Zahn: DieBremskraftanzeige muss ≥ 500 N erreicht haben.

Bei meiner Limousine waren die hinteren Bremsen ca. 85 tkm auf der Hinterachse. Die Backen von der Feststellbremse waren noch okay. Tausche diese aber auch immer gleich mit, wenn die Scheiben getauscht werden.
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