Technische Fragen & Infos rund um den BMW Z3 roadster/coupe
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von klein170478 » 12.05.2017 10:55
Bernd52 hat geschrieben:batleth hat geschrieben:...... Einfach ein bisschen Kupferspray drauf (sollte man sowieso machen), dann klebt die Scheibe an der richtigen Stelle und das Rad kann problemlos montiert werden. .....
Gruß
Martin
Hallo,
das ist keine so gute Idee! Die Kraftübertragung von der Nabe auf das Rad erfolgt durch die Reibung der Anlageflächen. Die Schrauben sind nur dafür da, den notwendige Anpressdruck herzustellen. Wenn man die Anlageflächen fettet und damit den Reibwert deutlich veringert, können die Räder bei starken Bremsvorgängen auf der Nabe durchrutschen. Dann werden die Schrauben auf Scherung beansprucht. Dafür sind sie nicht konstruiert und können schnell abscheren. Dann nimmt das Rad im ungünstigsten Fall seinen eigenen Weg. Die Anlageflächen müssen nur gereinigt werden - aber bleiben sonst trocken! Lediglich auf den Zentrierbund kommt sparsam etwas Keramikpaste - dann rosten die Räder nicht fest.
Gruß
Bernd
Wenn Radbolzen abscheren sollten, dann nur, weil diese vorher nicht genug Anzugsdrehmoment gesehen haben und sich die Felge auf den Bolzen abstützt. Schrauben dürfen nicht quer, sondern nur axial belastet werden. Es gibt natürlich Fälle in denen eine Querkraft übertragen werden muss. Dafür gibt es aber Passbolzen. Um die auf den Bolzen bzw. Radnabe ausgeübte Querkraft (Fahrzeuggewicht) zu beseitigen, müssen die Bolzen halt so stark angezogen werden, dass die Felge nicht mehr rutschen kann. Dabei darf a) der Bolzen nicht abreißen und b) die zulässige Flächenpressung zwischen Radbolzen und Felge überschritten werden. Das alles zu berechnen, ist, wenn man es mal verstanden hat, kein großes Hexenwerk. Wichtig ist nur das man alle Beiwerte richtig auswählt. Im Fall der Cu-Paste wird der Wert für die Reibung zwischen den Bauteilen herabgesetzt, was eine Erhöhung des Anzugsdrehmoment des Radbolzen zur Folge hat um .... wer hat aufgepasst? ... richtig, um das Rutschen zu verhindern.
In der Praxis nimmt man aber weiterhin das bekannte Anzugsmoment von 110 Nm, da in der Auslegung der Schraubverbindung mehr als genug Sicherheitsfaktoren enthalten sind
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klein170478
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von Bernd52 » 12.05.2017 16:42
klein170478 hat geschrieben:
Wenn Radbolzen abscheren sollten, dann nur, weil diese vorher nicht genug Anzugsdrehmoment gesehen haben und sich die Felge auf den Bolzen abstützt. Schrauben dürfen nicht quer, sondern nur axial belastet werden. Es gibt natürlich Fälle in denen eine Querkraft übertragen werden muss. Dafür gibt es aber Passbolzen. Um die auf den Bolzen bzw. Radnabe ausgeübte Querkraft (Fahrzeuggewicht) zu beseitigen, müssen die Bolzen halt so stark angezogen werden, dass die Felge nicht mehr rutschen kann. Dabei darf a) der Bolzen nicht abreißen und b) die zulässige Flächenpressung zwischen Radbolzen und Felge überschritten werden. Das alles zu berechnen, ist, wenn man es mal verstanden hat, kein großes Hexenwerk. Wichtig ist nur das man alle Beiwerte richtig auswählt. Im Fall der Cu-Paste wird der Wert für die Reibung zwischen den Bauteilen herabgesetzt, was eine Erhöhung des Anzugsdrehmoment des Radbolzen zur Folge hat um .... wer hat aufgepasst? ... richtig, um das Rutschen zu verhindern.
In der Praxis nimmt man aber weiterhin das bekannte Anzugsmoment von 110 Nm, da in der Auslegung der Schraubverbindung mehr als genug Sicherheitsfaktoren enthalten sind
Hallo,
so ist es - ich wollte es nur nicht zu "wissenschaftlich" rüberbringen. Wenn man auf die Flächen irgendwelche Schmiermittel aufbringt, verändert sich an dem Anzugsverhalten der Bolzen zunächst mal nichts - außer man fettet diese auch ein. Die Flächenpressung bleibt damit die gleiche - aber der Reibwert sinkt dramatisch - mit der Gefahr des durchrutschens bzw. durchdrehens auf dem Zentrierbund der Nabe - und dann mit Scherkraft auf die Bolzen.
Im übrigen werden die Radschrauben mit 120 Nm angezogen!
Gruß
Bernd
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von Bernd52 » 12.05.2017 16:47
batleth hat geschrieben:Lieber Bernd,
bedenke, dass ich erst 28 Jahre jung bin.
Und ich habe schlichtweg weniger Wissen und Erfahrungen als der Meister. ICH habe mir etwas sagen lassen und nicht du dir. Dreh die Geschichte bitte nicht so, dass sie dir eine Grundlage zum Meckern bietet.
Ich höre auf meinen Meister, aber kontrolliere immer mit meinem eigenen technischen Verständnis. Ich bin auch hier immer bereit, Fehler einzugestehen und dazu zu lernen. Aber definitiv nicht bei "macht man nicht" und "darf man nicht".
Mir fehlen immer noch klare technische Erklärungen und Belge, dass so etwas schief gehen kann. Übigens hat die Größe der Reibfläche keinen Einfluss... einfache Schulphysik, die man drauf haben sollte.
Naja, wie man es macht, macht man es falsch. Die Alten regen sich auf, wenn man ihre Erfahrungen nicht beherzigt. Aber auf der anderen Seite soll man ja doch nicht darauf hören. Und überhaupt weiß es jeder am besten, die anderen haben eigentlich selten einen Plan. Lasst mich damit doch in Ruhe...
Wir sollten natürlich nicht abschweifen, es ging hier mal um Spurplatten...
Lassen wir das Thema Kupferspray beiseite, wir werden uns eh nicht einig.
Gruß
Martin
Hallo,
geht schon in Ordnung! Vielleicht wollte dein Meister dir ja nur klarmachen, dass er den Zentrierbund (und nur den) mit Kupferspray behandelt, um das übliche und lästige Festrosten der Felge an dieser Stelle zu verhindern. Auf den Zentrierbund kann man schon ein geeignetes Mittel (ich nehme dort meist Keramikpaste) auftragen - aber mit dem Finger oder dem Pinsel und nicht als Spray. Der Zentrierrbund überträgt schließlich kein Drehmoment.
Gruß
Bernd
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von Bernd52 » 12.05.2017 19:04
batleth hat geschrieben:....
Wie auch immer... ich hab mich ein wenig belesen und die Meinungen gehen weit auseinander. Die einen sagen, Kupferspray ist in geringen Mengen sehr gut, die anderen sagen, es sei ein No Go. Seriöse oder gar wissenschaftliche Belege habe ich nicht gefunden. Aber zumindest scheint es tatsächlich geeignetere Mittel zu geben, als Kupferspray.
Als ich die Alu-Felgen meines Zetti vor 3 Jahren zum ersten Mal abnehmen wollte, bekam ich zwei Stück gar nicht von der Nabe. Eine freie Werkstatt (auf BMW spezialisiert) hatte beide lösen können und dann ebenfalls Kupferspray oder -paste aufgebracht. Immerhin fiel die Felge nach 3 Jahren problemlos von der Nabe. Ob es sich negativ auf die Auflagefläche auswirkte, kann ich leider nicht beurteilen, da ich den vorhergehenden (Montage)zustand nicht gesehen habe.
Nun gut... also das nächste Mal geeignete Paste auf den Zentrierbund und fertig.
Hallo,
das Internet ist heute eine hervorragende Informationsquelle - aber dort wird auch viel Unsinn verbreitet. Auch mit Forenbeiträgen sollte man immer kritisch umgehen. Da gibt es oft Zeitgenossen, die im Grunde selbst keine Ahnung haben, aber sehr überzeugend irgendwas nachplappern. Da kann man leicht auf die falsche Schiene geraten.
Und dass Felgen gern am Zentrierbund heftig festrosten, ist leider Alltag - insbesondere wenn die Felgen mehrere Jahre drauf gewesen sind. Ich mache die Räder grundsätzlich zweimal im Jahr ab - zur Reinigung und auch zur Kontrolle der Bremse und anderer Teile. Bei mir rostet also nichts fest.
Gruß
Bernd
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