Servus!
VauZwei hat geschrieben:Mit dem Russanteil und Nassgrip ist natürlich völliger Quatsch.Für Nassgrip brauchst einen hohen Silikaanteil,Russ ist eher dem Heissgrip zuträglich.
Sorry, hatte mich nicht 100% ausgedrückt. Früher wurde Ruß verwendet, heute wird dies mit Silikaanteil realisiert. Es geht dabei um Verschleißfestigkeit. Guten Nassgrip weisen vor allem Reifen mit weicherer Gummimischung auf. Um die Laufleistung zu erhalten, wird gerne mit Silika bzw. früher mit Rußanteilen gearbeitet. Nassgrip heisst vor allem Kaltgrip. Und mit weicheren Gummimischungen und etwas niedrigerem Luftdruck entsteht mehr Walkarbeit. Der Reifen erwärmt sich besser bei niedrigen Temperaturen oder Nässe und bietet mehr Grip. Auf Kosten des Verschleißes.
Das war "alte Schule Reifentechnik"!
Heute läuft das
etwas anders ab:
Walkarbeit entsteht nicht mehr durch die weicheren Gummimischungen - das ist "Kriegsgeschichte". Damals "Q" (vorwiegend WR) bis 160km/h, "S" bis 180km/h, "H" bis 210km/h und "V" bis 240 km/h.
Es kamen in den letzten zwei Jahrzehnten "W", "Y" und "Z"-Index dazu. Dies hat seinen besonderen Grund in der nachfolgenden Begründung:
Warum? In der Gegenwart zeichnen sich Reifen durch die Tragfähigkeitsklasse UND dem entsprechenden Geschwindigkeitsindex als "hart" oder "weich" aus.
Beispiel: Seat schreibt z.B. für den Altea 2.0TDI (Vmax 203km/h) Reifen mit dem Geschwindigkeitsindex "H" vor; auch für Winterreifen!
Warum? Der bei WR beliebte "T"-Index hat vor allem nicht in Verbindung mit der Tragfähigkeitsklasse 91 die erforderliche Karkassenstabilität.
Somit sind ausschließlich Sommer- wie Winterreifen mit mind. der "H"-Kennung in der Größe 205/55x16 erforderlich. 15" können aufgrund der großen Bremse an der VA nicht montiert werden.
Ein "H"-Index hat die identische Gummimischung, wie sie auf einem "T"-Index-Reifen vulkanisiert ist. Die Karkasse jedoch ist deutlich steifer beim "H"-Index gegenüber dem "T"-Index und somit hat der Reifen eine geringere Walkneigung an der Flanke; dies hat zur Konsequenz, dass ein "H"-Indexreifen deutlich mehr Laufleistung gegenüber dem "T"-Indexreifen gleicher Fabrikation bei nur unwesentlich höherem Preis bringt und dabei der Spritverbrauch niedriger ist. Was die Gummimischung betrifft: Ruß wird in der Gegenwart fast ausschließlich in Billigstprodukten aus Fernost verwendet. Die Gummimischungen (Rezepturen) sind arg streng gehütete Geheimnisse der Reifenindustrie und die Weichheit wird nicht nur durch Silikatanteile, sondern vor allem durch Beimengung verschiedenster chemischer Gummiersatz-/Kautschukstoffe erreicht.
eisi