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Batterie übergekocht - Laderegler?

BeitragVerfasst: 05.08.2007 18:59
von e.maxx
Hallo Z3-Gemeinde,

vor kurzem waren wir mit dem Blauen an der Riviera; und natürlich mußte da auf der Landstraße hingefahren werden :mrgreen: Es war wunderschön :sunny: und es gibt wirklich traumhafte Routen in den Seealpen :2thumpsup: An anderer Stelle werde ich gern mal ein paar Empfehlungen geben falls gewünscht.

Auf einer Tour ist es dann zwischen Cannes und Nizza leider passiert:

- ein äußerst strenger Geruch, der an den Ampeln immer stärker wurde
- beim Anhalten tropfte es dann unter dem Reserveradkasten hervor
- schnell war klar das kommt aus dem Batterieüberlauf
- im Kofferraum dann die Bestätigung: die Batterie war so heiß daß man sie nicht anfassen konnte :shock: :cry:

Also haben wir erstmal ein Abendessen eingelegt, um das ganze abkühlen zu lassen. Später dann im Haus habe ich mir die Batterie nochmals vorgenommen: sie war (von der restlichen Heimfahrt) schon wieder am Kochen! :thumpsdown:

Als die abgekühlt war, haben dann 1,5l :shock: destilliertes Wasser reingepaßt. Das hat bis dato auch gehalten; ich bin mit dem Wagen ohne Probleme wieder nach Hause gefahren und auch schon mehrfach in die Arbeit etc. Allerdings wird die Batterie jetzt regelmäßig recht warm und scheinbar tropft auch immer noch Säure nach außen ab (öfter mal ein kleiner Fleck auf dem Parkplatz). Nachfüllen muß ich aber kaum noch.

Laut Google könnte es der Laderegler sein. Allerdings ist weder hier noch anderswo wirklich was brauchbares zu finden. Ich habe eine Anleitung wie man eine LiMa zerlegt, unter http://www.autoschrauber.de/art/000022/index.htm
Sowie einige Hinweise daß es in diesem Fall lohnenswert ist das selbst zu machen ( :bmw: Service ersetzt gesamte LiMa für Hunderte von €, obwohl das Teil nur 10€ Wert ist etc.) gefunden. Die Initialzündung war bei der Internetrecherche aber noch nicht dabei!

Kann mir jemand weiterhelfen?
Tips, Links, Erfahrungen sind herzzzlich willkommen ! :wink:

techn. Daten:
Mod: 2.8 VFL (1997)
Batt: Fiamm Original System 55Ah
LiMa: Bosch 80 (eine wirkliche Typbezeichnung steht nicht drauf, sollte aber die originale sein)

Re: Batterie übergekocht - Laderegler?

BeitragVerfasst: 05.08.2007 22:18
von pizzol
Hallo e.maxx,
Wenn Batterie kocht dann ist es zu 99,99% der Laderegler der LIMA.

Kannst du aber auch selbst feststellen, wenn bei laufendem Motor die 12V-Bordspannung grösser wie 14V ist, dann ist der Laderegler hin.


Die Batterie selbst fängt bei 14,4V an zu gasen - wenn sie voll ist-, der Laderegler hält die Bordspannung unter diesem Wert, nämlich ca. 13,7V.

Ich würde auch nicht mehr weiter mit dem Fahrzeug herumfahren, durch die nun zu hohe Spannung gehen dir eventuell noch andere Elektronikteile kaputt.

Gehe zum Boschdienst, die können dir helfen bei der BOSCH-Lima.


Preis, keine Ahnung, habe schon Ewigkeiten keine Kohlen oder Laderegler mehr getauscht.

Der Regler lässt sich relativ einfach austauschen. Die Kohle würde ich gleich mittauschen.


Ach ja, bei Wiki gibt's ein LIMA Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtmaschine

Hier hat einer ne ältere Bosch-Lima zerlegt:http://www.ms-lioba.de/Tipps_Tricks/T_T01/body_t_t01.html

Re: Batterie übergekocht - Laderegler?

BeitragVerfasst: 20.08.2007 18:40
von e.maxx
Hallo zusammen,

und erstmal Danke an Dich Pizzol für die Antwort!

Die Anleitungen habe ich mir angeschaut und irgendwie war ich auch schon ganz auf LiMa-Reparatur eingestellt, denn diese Empfehlung deckt sich ja ziemlich mit dem was ich schon gefunden hatte und der Fall schien klar.

Also ab zu Bosch. Dort kam allerdings heraus, daß alles OK ist. Der Test sagt 14.24V Reglerspannung und Welligkeit "gut" (was ja nach Pizzol schon hart an der Grenze wäre). Lt. Mechaniker ist damit an der LiMa/ Laderegler jedoch NICHTS kaputt.
Ich hatte dann überlegt den Laderegler mal prophylaktisch zu tauschen. Das Teil kostet aber 120,19€ incl. MwSt., ein neuer Generator gleich 416,50 incl. :shock: Das ist der Teilepreis ab Bosch, also ohne Einbau. Eigentlich wollte man meinen Wagen aber doch ganz gerne dabehalten (ist ja ein schöner & wär ja auch recht lukrativ gewesen :roll: ), doch ich bin damit dann erstmal zum Freundlichen:

Bei :bmw: wurde dann wieder gemessen, und auch hier befand man die Spannung für gut (Testergebnis wurde diesmal nicht ausgedruckt). Der Techniker gab sofort beim Öffnen des K-Raums den Hinweis, daß meine Batterie zu klein sei. Dies sagte er ziemlich zielsicher noch vor der Messung! Ich kann wohl damit weiterfahren, denn der Batterie an sich fehlt nichts; zur Not sei halt ihre Lebensdauer etwas eingeschränkt.

Ich habe wie schon geschrieben eine mit 55Ah drin; soviel ich weiß ist so eine auch im Z4 verbaut. Verwendet Ihr hier an Bord was anderes? Kann es das wirklich sein, oder müßte da nicht der Laderegler halt schon früher einfach dichtmachen? Ich habe das Ding vom Vorbesitzer übernommen (2. Saison) & wäre sofort bereit, sie zu tauschen. Allerdings wäre ich mir dann schon gerne Sicher daß es daher kommt... :?

Re: Batterie übergekocht - Laderegler?

BeitragVerfasst: 20.08.2007 20:20
von bärchen
Hallo e.maxx,

meines Erachtens hat dir der Vorbesitzer eine zu kleine Batterie "reingehangen". Will ja hier nichts unterstellen; denke aber, dass dieser nur einen notdürftigen und billigen Ersatz zum Starten etc. pp. installiert hat.

Schau unter

www.varta.de

rein. Dort findest du für deinen Zetti die richtigen Angaben zur Starterbatterie. Je nach Typ der Batterie liegt die Ah-Zahl zwischen 70 bis 77.

Und natürlich sollte dein Blick in deine Bedienungsanleitung gehen, sofern du eine hast.

Viel Erfolg und Gruß
Rainer

Re: Batterie übergekocht - Laderegler?

BeitragVerfasst: 20.08.2007 20:35
von pizzol
Hallo e.maxx,

Dem Laderegler ist es egal ob er eine "kleine" oder "grosse" Batterie bedient.
Wie ich schrieb regelt er ja nur die Spannung aus.

D.h. man kann jede 12V Blei-Autobatterie anschliessen. Den Ladestrom selbst, begrenzt die LIMA durch ihren "Innenwiderstand".

Eine grössere Batterie hat den Vorteil der grösseren Kapazität; man kann länger "kurbeln" im Winter. Und die grössere Batterie kann mehr Strom liefern ohne dabei mit Spannung arg in die Knie zu gehen - die sogenannten Cold-Crank-Amps-.

Also, wenns mit der kleinen in den Wintern zuvor geklappt hat, dann lass sie drin.
Die Batterie hat durch das Überladen sehr gelitten, die Zellen werden wohl etwas ihre Struktur verändert haben. D.h. im Winter an einem richtigen kalten Tag könnte es mit dem Starten nicht klappen.
Und dann erst würde ich mir ne neue Batterie kaufen.

Eine plausible Erklärung für deinen Vorfall habe ich jetzt keinen mehr.
Eine sehr unwahrscheinliche Möglichkeit wäre, dass eine Zelle von den 6 Zellen eine temporären Kurzschluss gehabt hätte; wie auch immer. Dann ist die Ladespannung für die restlichen 5Zellen zu gross und sie fangen an zu kochen wenn sie voll geladen sind. Aber wie gesagt, sehr unwahrscheinlich.

Also die Batterie abklemmen und ausbauen, den ganzen Batteriebereich mit viel Wasser reinigen - mit einem Schwamm und Seifenlauge- .
Die ausgetretene Schwefelsäure lässt das Metall so rosten, du glaubst es nicht.

Dann die Batterie in eine Plastiktüte stecken, die Tüte aber oben offen lassen - damit die Ladegase sich nicht in der Tüte sammeln- Und samt oben offener Tüte wieder einbauen. Wenns jetzt überkocht, ist die Sauerei nicht so gross.

Ach, ganz wichtig: Immer zuerst den Minus-pol abschrauben und dann den Plus-pol.
Beim Einbau genau umgekehrt, also zuerst den Plus-pol und dann den Minis-pol.

Wenn nämlich du beim An/Abschrauben des Pluspols, bei angeschlossem Minuspol, mit dem Schraubenschlüssel an die Karosse kommst, dann kannst du mal einen schönen Kurzschluss erleben. So mit heissem Schlüssel, Lichtblitz, verblitzten Augen und Schweisspunkte an Schlüssel und Karosse ... -angewandte Physik :lol: .

Ach ja, und nachdem Wiederanschliessen den Radio-Code bereit halten.

Also Batterie immer "schön" beobachten ob sie gasen tut oder sogar köchelt.

Tippe mal, du brauchst im Winter sowieso ne neue Batterie, da ja auch Säure ausgetreten ist und nur Aqua dest. nachgefüllt wurde.
Ist doch nachgefüllt worden, oder?



P.S. Ich bitte meine Rechtschreibung heute zu entschuldigen, meine Diplomanden und Masteranden nerven über ICQ nebenher. Dabei sollen sie doch ihre Arbeiten machen. :mrgreen:

Re: Batterie übergekocht - Laderegler?

BeitragVerfasst: 21.08.2007 12:50
von Harald
Hallo zusammen,


14,24 Volt Ladespannung im Hochsommer führen bestimmt zum überkochen des Bleiakkus. Diese Ladespannung währe in der kalten Jahreszeit in Ordnung. Leider wird in der Praxis die Ladespannung nicht der Batterietemperatur angepasst, wie das bei verschiedene Photovoltaik Reglern gemacht wird. 14 bis 14,1 Volt Ladespannung sind bei hohen Außentemperaturen bestimmt genug. Bei 40 Grad Außentemperatur würden 13,5 V Ladespannung genügen. Bei – 25 Grad könnte mit 14,5 V geladen werden. Ein Überladen schadet der Batterie durch korrodieren der positiven Bleiplatten. Eine über längere Zeit stehende fast leere Batterie wird durch Sulfatierung geschädigt. Ich schätze dass Deine zerkochte Batterie einen kalten Winter nicht übersteht.
Werde bei Gelegenheit einmal die Ladespannung an der Batterie meines "Z" messen und über das Ergebnis berichten. Im WWW habe ich einen Slogan mit folgendem Wortlaut gelesen, Zitat:
Autobatterien sterben im Sommer, man merkt es nur nicht sofort.
Bleibe am Ball und suchen eine andere Bosch Werkstatt auf.

Gruß
Harald

Re: Batterie übergekocht - Laderegler?

BeitragVerfasst: 28.08.2007 20:13
von e.maxx
Guten Abend Zusammen,

erstmal ein herzzzlicher Dank für Eure wertvollen Beiträge! :thumpsup: :2thumpsup:

Angaben zur Starterbatterie. Je nach Typ der Batterie liegt die Ah-Zahl zwischen 70 bis 77


70Ah gilt laut den Bedienungsanleitungen für alle VFL-Modelle - ich hab nur 55Ah. Ich weiß, da hätte man früher drauf kommen können :oops: Ich hatte es im Inet irgendwo aufgeschnappt, und dann nicht mehr hinterfragt.

meines Erachtens hat dir der Vorbesitzer eine zu kleine Batterie "reingehangen". (...) dass dieser nur einen notdürftigen und billigen Ersatz zum Starten etc. pp. installiert hat.


Das ist offensichtlich der Fall :x Es handelt sich um keine bekannte Marke, s.o. Außerdem hatte laut Fahrzeugbrief der Händler (nicht BMW) den Wagen bei sich einen Winter lang eingelagert. Vielleicht ging sie dabei kaputt, oder ist sogar noch älter. Der Wagen hat übrigens noch keinen Winter gesehen und fährt auch bei mir nur mit Saisonkennzeichen.

Also die Batterie abklemmen und ausbauen, den ganzen Batteriebereich mit viel Wasser reinigen - mit einem Schwamm und Seifenlauge- .


Das habe ich gleich nach dem besagten Urlaub gemacht. Dazu habe ich den Ablaufschlauch noch ein Stückchen verlängert, sodaß es jetzt besser unter der Reserveradwanne ablaufen kann (die war nämlich total versaut von der säure). Außerdem habe ich den Batteriestand immer im Auge behalten - ein annähernd großer Wasserverlust ist danach nicht mehr aufgetreten. Allerdings tropft sie manchmal noch, und sie wird bei langer Fahrt auch ganz schön (annormal) heiß!

Dem Laderegler ist es egal ob er eine "kleine" oder "grosse" Batterie bedient. Wie ich schrieb regelt er ja nur die Spannung aus. D.h. man kann jede 12V Blei-Autobatterie anschliessen


:arrow: Genau da wird es jetzt spannend! So hatte ich das eigentlich auch gesehen. möglicherweise steht dieser Sachverhalt auch direkt im Zusammenhang mit dem Post von Harald:

14,24 Volt Ladespannung im Hochsommer führen bestimmt zum überkochen des Bleiakkus


Wie schon geschrieben, war das im Juli in Südfrankreich - an einem Tag definitiv jenseits der 30° Grenze. Es fügt sich also das Bild schon ziemlich zusammen.

Leider wird in der Praxis die Ladespannung nicht der Batterietemperatur angepasst, (...) Bei 40 Grad Außentemperatur würden 13,5 V Ladespannung genügen


Mein Auto wird im Winter nicht gefahren - ein Grund, die Ladespannung etwas zu drosseln, z.B. auf 13,9 V. Die Kernfrage wäre also, wie man diese Einstellung vornehmen könnte?!

:sunny: viele Grüsse,
e.maxx

Re: Batterie übergekocht - Laderegler?

BeitragVerfasst: 28.08.2007 21:44
von pizzol
Hallo e.maxx,
leider muss ich jetzt passen. Ich finde momentan nicht mehr meine, etwas älteren, Bosch-Unterlagen über Generatoren und Batterien.

Ich persönlich halte die 14.2V zu hoch.

Tropfende,heisse Batterie ist auf jedenfall nicht i.O.

-Kostenminimierter Lösungsansatz-:
1.) neue günstige 70AH bis 80AH- Batterie rein (Batterie ist sowieso jetzt am Lebensende)
2.) Wenn Batterie jetzt kühl bleibt, dann alles OK.
3.) wenn Batterie immer noch heiss, dann neuen Laderegler rein.

-Oder Ruckzucklösung-:
Neue Batterie und sofort neuen Regler. - würde ich machen -

P.S.
Die Batterien von Banner haben seinerzeit bei Stiftung Warentest gut abgeschlossen. Aber jede andere wird's auch tun. Batterien sind, nach meinem Verständis, Verschleissgegenstände. Wenn man alle 4 Jahre ne neue kaufen muss, was soll's? Wenn sie alle 6 jahre raus müssen, dann Geld gespart.

Re: Batterie übergekocht - Laderegler?

BeitragVerfasst: 29.08.2007 06:16
von bärchen
Hallo e.maxx,

schließe mich auch der Ruckzucklösung von pizzol an.

Gute und günstige Batterien gibt es z.B. von ATU, den Laderegler bekommst du dort auch.

Viel Erfolg und Grüße
Rainer

Re: Batterie übergekocht - Laderegler?

BeitragVerfasst: 29.08.2007 21:20
von Harald
Guten Abend zusammen,


im WWW gefunden, etwas teuer aber nicht schlecht!

http://www.microcharge.de/


Gruß
Harald