Testfahrt 2.2 vs. 3.0 - mangelnder Durchzug, Lenkungsspiel

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Testfahrt 2.2 vs. 3.0 - mangelnder Durchzug, Lenkungsspiel

Beitragvon Bergdoktor » 22.04.2023 19:04

Hi zusammen,

ich beobachte seit einigen Wochen den Markt für 6-Zylinder Roadster, bevorzugt 2.8 oder 3.0.

LONG STORY SHORT:
2.2i 190tkm und 3.0i 120tkm probegefahren, der 3.0 hat aber nicht stärker gezogen als der 2.2 - wurde in den vorangegangenen Jahren aber auch kaum bewegt.
--> Ist das eine Sache des "Freifahrens", kann das am VANOS liegen oder an einer anderen behebbaren Geschichte - oder soll ich das Auto direkt aussortieren?
(Ein Ankaufstest bei einer neutralen Werkstatt ist bereits geplant.)

Danke!

BD


---

LONG STORY LONG:

Der 2.2 mit 190tkm wurde vor der Testfahrt ca. 6 Monate lang nicht bewegt. 3 Vorbesitzer.
- Sportfahrwerk ab Werk, unverbastelt (wenn auch deutlich heruntergerockt an Karosserie und Interieur). Reifen mit altem DOT, daher bei der Probefahr nicht aufs Äußerste getriezt.
- Kalt gestartet, sofort angesprungen, stabile Standdrehzahl, gut definierter Kupplungspunkt.
- Probefahrt zu zweit über ca 25km bei trockenen 20°, Ortsgebiet, Landstraße flach und zum Schluss ca. 150 steile Höhenmeter bergauf und bergab im engen Geläuf.
- Motor soweit ich es beurteilen konnte trocken, Gutes Ansprechverhalten, stabile Standdrehzahl, warm/kalt, keine Nebengeräusche.
- Fahrwerk und Lenkung überraschend knackig, gute Balance aus akzeptabler Schwergängigkeit und Direktheit. Bergauf unterhaltsam im oberen Drehzahlbereich, aber doch noch ein bisschen eine Leere, wo ich mir mehr Schub erhofft hätte.

Weiter zum 3.0 mit 120tkm- die Erwartung lag hoch. Das Auto wurde seit mehreren Jahren nur zum jährlichen TÜV und Instandhaltung bewegt - etwa 500km in den letzten 5 Jahren! 2 Vorbesitzer.
- Sportfahrwerk ab Wer, und einige Änderungen die ich mehr in Kauf nehme als suche: Spurverbreiterung mittels Distanzscheiben, Remus Auspuff und etwas tiefergelegt. Reifen mit steinaltem DOT, daher bei der Probefahrt vorsichtig vorgegangen.
- Warm gestartet, keine Nebengeräusche, stabile Standdrehzahl. Kupplungspunkt zunächst etwas undefiniert, aber das mag am Respekt des Fahrers vor dem 3.0 gelegen haben :banana:
- Probefahrt zu zweit über ca 10km bei trockenen 22°, Ortsgebiet, Landstraße flach, einige Kurven bei 30-120km/h.
- Gasannahme etwas schwammiger, und weniger Zug untenraus als ich erwartet hätte.
- Kurven vorsichtig genommen wegen der steinalten Pneus - DOT 1907 - aber auch beim Rausbeschleunigen nicht souveräne Zug nach vorne, den ich mir erhofft hatte.
- Fahrwerk und Lenkung keinem echten Härtetest unterzogen, Geradeauslauf schien aber soweit ok. Dennoch war mein Eindruck mehr von Schwergängigkeit als Direktheit - gefühlt war da immer ein kleines bisschen Spiel, bis die Vorderräder das Drehen am Volant umgesetzt haben.
- Bekannte Mängel sind neben kleineren kosmetischen Themen (kein Rost!) etwas ausgeschlagene Stoßdämpfer und ein angerosteter Auspuff (beim letzten TÜV notiert).

QUESTION TIME
i. Motor: Ist der kaum gefahrene 3.0i einfach müde vom vielen Stehen - an anderer Stelle hier im Forum habe ich vom "Freifahren" eines derart atrophierten Zettis gelesen, sollte ich das im Zuge einer zweiten, ausgedehnten Probefahrt nochmal versuchen, und wenn ja: wieviel km sollten das mindestens sein? 30km zu einer unabhängigen Werkstatt sind nächste Woche jedenfalls eingeplant.

ii. Motor: Spielt das VANOS hier evtl eine Rolle? Wurde jedenfalls noch nicht getauscht.

iii. Fahrwerk: Auf was sollte ich die Werkstätte hier stoßen, um eine halbwegs verlässliche Aussage zu bekommen?

Danke schon mal für eure Expertise.

---

For context:
1. Daily Driver: F31 320d mit Sportfahrwerk und 60tkm - liegt gut, lenkt gut, zieht gut bei sehr ordentlicher Ökonomie. Erwartungshaltung war nicht, dass sich der Z in allen Lagen gleich anlässt. Aber nach etwas mehr Alltagsheld hätten sich die beiden Kandidaten durchaus anfühlen dürfen. :D
2. Zielbild: Der Z soll durchaus sportlich daherkommen, gerne als Kontrast zum Alltagsauto, daher auch definitiv 6z. Beheizte Sportsitze, Sportfahrwerk sind Pflicht, Farbkombination eher 2. Prio. Evtl. bekommt er eine Domstrebe, aber ambitioniertes Fahren ist nur im Rahmen der geltenden Verkehrsregeln angedacht - am Ringfahren bin ich nicht interessiert. Ziel ist ein halbes Alltagsauto für trockene Sommertage zu haben, das einem auf Standardstrecken ein Lächeln ins Gesicht zaubert und auch mal für eine Woche Italien herhält. Garage vorhanden.
3. Bonus: Z3 aller Baujahre ließen sich hierzulande bereits günstig als Oldie versichern.
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Re: Testfahrt 2.2 vs. 3.0 - mangelnder Durchzug, Lenkungsspi

Beitragvon OldsCool » 22.04.2023 21:38

Guten Tag Herr Doktor und herzlich willkommen!

Beide Motoren haben E-Gas, daran kann der Kontrast im Ansprechen also nicht gelegen haben.
Auch haben beide Motoren grundsätzlich eine gemütlichere Auslegung, daher sollte aufgrund der Leistung ein deutlicher Unterschied spürbar sein. Wenn kein direkter Defekt vorliegt, könnte es schon sein dass er einfach mal "freigeblasen" werden muss. Das geht am besten auf der Autobahn. Die Vanos, wenn noch nicht gemacht, ist bei beiden fertig. Neue Ringe bringen deutlich mehr Durchzug von unten raus (selbst gewechselt im Herbst an meinem M54 2.2).

Möglicherweise sind die Kolbenringe vom 3.0 auch völlig verkokt und die Kompression leidet. Der Ölverbrauch wird dann auch erheblich sein. Besonders wenn er immer schön bei BMW gewartet und mit Castrol 5w30 betankt wurde :?
Aber letzten Endes ist das alles Orakeln... Ist die Frage ob du soviel Risiko gehen willst.

Gruß Steffen
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Re: Testfahrt 2.2 vs. 3.0 - mangelnder Durchzug, Lenkungsspi

Beitragvon OldsCool » 22.04.2023 21:43

Achso, noch Thema Fahrwerk...

Sämtliche Lager sollten mal gewechselt worden sein, unabhängig von der Laufleistung. Tonnenlager hinten und Querlenker vorne sind schlicht altersbedingt hinüber (steinhart). Das merkt man natürlich nicht so wenn man nur einmal im Jahr zur Eisdiele fährt :P

Gruß Steffen
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Re: Testfahrt 2.2 vs. 3.0 - mangelnder Durchzug, Lenkungsspi

Beitragvon pat.zet » 23.04.2023 11:02

OldsCool hat geschrieben:Guten Tag Herr Doktor und herzlich willkommen!

Beide Motoren haben E-Gas, daran kann der Kontrast im Ansprechen also nicht gelegen haben.
Auch haben beide Motoren grundsätzlich eine gemütlichere Auslegung, daher sollte aufgrund der Leistung ein deutlicher Unterschied spürbar sein. Wenn kein direkter Defekt vorliegt, könnte es schon sein dass er einfach mal "freigeblasen" werden muss. Das geht am besten auf der Autobahn. Die Vanos, wenn noch nicht gemacht, ist bei beiden fertig. Neue Ringe bringen deutlich mehr Durchzug von unten raus (selbst gewechselt im Herbst an meinem M54 2.2).

Möglicherweise sind die Kolbenringe vom 3.0 auch völlig verkokt und die Kompression leidet. Der Ölverbrauch wird dann auch erheblich sein. Besonders wenn er immer schön bei BMW gewartet und mit Castrol 5w30 betankt wurde :?
Aber letzten Endes ist das alles Orakeln... Ist die Frage ob du soviel Risiko gehen willst.

Gruß Steffen


Also das E gas der M54 ist ein problem bei der direktheit aber ein 3 ,0l muss viel mehr drehmoment untenraus haben ok einen 2 .person mit 70 - 80 kg merkt man, das der Wagen flach agiert liegt mit sicherheit an der Vanos, oder andere Sensoren haben ein Problem :!: , das Öl problem kann auch eine Rolle spielen , damit meine ich das der M54 wie Oldschool schrieb , ölkohle an stellen hat wo sie negativ wirken.
Motoren die nie richtig heiss werden haben dann das freifahr problem, aber motoren die nie wenn das Öl temperatur hat mal richtig liefern müsssen sind im allgemeinen nicht so kräftig, das liegt auch mit der selbstlernenden DME zusammen.
Der 2,2 hat für sein 2,2l eine kürzere Übersetzung, damit kaschiert man humbraum defizit ganz erfolgreich.
Für mich persönlich kommen M54 Motoren wegen der "noch mehr fehler möglichkeiten" nicht in frage , meine Erfahrungen mit den M52 TÜ in 2,0l und 2,8 zeigen mir das ich nicht falsch liege, der 2,0l ist bei 2 personen betrieb etwas angestrengt....
Ich sage auch immer ein ein sehr gut geservictes Auto ohne service heft, aber mit belegbaren service über persönliche aufzeichnungen mit vielen KM kann fürs benutzen das bessere sein, wie eine " standuhr " mit vollem Service heft
pat.zet
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Re: Testfahrt 2.2 vs. 3.0 - mangelnder Durchzug, Lenkungsspi

Beitragvon Graf Zahl » 23.04.2023 15:06

Zur Orientierung hinsichtlich Beschleunigung, Durchzug, V-Max:

Im Vergleich zu Deinem Alltags F31 320d (wenn der manuelles Getriebe hat):
Ein funktionierender (inkl. Vanos = ok) handgeschalteter 2,8 DV ist da stets auf Augenhöhe (V-Max jedoch einen Hauch schwächer).
Das gilt erst recht für den 3,0. Wobei die extra PS des 3,0 versus 2,8 DV erst so ab 4000 U/min spürbar sind.

Wenn ein von Dir probegefahrener 2,8 oder 3,0 das nicht liefert, dann liegt ein Problem vor. Welcher Art auch immer.
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Re: Testfahrt 2.2 vs. 3.0 - mangelnder Durchzug, Lenkungsspi

Beitragvon Wolfwalk » 23.04.2023 21:07

Die Motoren leben von der Drehzahl.. 2,2 und 3,0 sind gewaltige Unterschiede, die 60PS bleiben nicht verborgen...
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Re: Testfahrt 2.2 vs. 3.0 - mangelnder Durchzug, Lenkungsspi

Beitragvon hoschi » 24.04.2023 07:10

da kann ich nur zustimmen, das stimmt was nicht an den triebwerken...
ich hab den 3.0i im x3 gefahren (ca 2004-2009), so schlapp war der nicht, wie du beschrieben hast.
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