Wechsel Zylinderkopfdichtung

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Wechsel Zylinderkopfdichtung

Beitragvon OldsCool » 05.06.2019 15:26

Hallo zusammen,

wie im Vorstellungsbeitrag schon erwähnt leidet mein Zetti unter Inkontinenz. Schon seit 2 Jahren habe ich Wasserverlust. Es kam eindeutig vom Kühlwasserbehälter. Kühler samt Behälter ist inzwischen neu, alle Schläuche und Motorflansche auch. Da die Jahreskilometerleistung überschaubar ist (reines Spaßfahrzeug und konkurriert zeitlich dann auch noch mit dem Motorrad) hat lange Zeit einfach immer etwas nachfüllen gereicht. Allerdings fiel der zunehmende Überdruck im Kühlkreislauf auf, und letzten Sommer wurde es dann so schlimm, dass der Gute sich seines Großteils der Kühlflüssigkeit über das Überdruckventil im Vorratsbehälterdeckel entledigt hat und dann entsprechend die rote Lampe auf sich aufmerksam machte. Seitdem wartet er auf Zuwendung.
Nun solls losgehen. Der Überdruck kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einer defekten ZKD. Ich vermute stark, dass es irgendwo beim bekannten Zylinder 4 aus dem Brennraum in den Kühlkreislauf durchbläst. Weder gibt es Rauchzeichen, noch ist Wasser im Zylinder oder Öl. Dafür aber Schmodder im Kühlwasser und eben der latente Überdruck sobald er warm wird. Gleiche Symptome hatte ein Bekannter an seinem 1.8er, nach Wechsel der ZKD war Ruhe.
Wie man grundsätzlich die ZKD wechselt ist ja hinlänglich hier und dort beschrieben. Der M43TU ist ja nun kein Einzelstück. Da ich aber kein Profi-Schrauber bin und eine ZKD noch nicht selber gewechselt habe, bin ich schon für den ein oder anderen "Insider-Tipp" gerade beim Zetti dankbar. Es scheint ja da schon so ein paar kritische Punkte zu geben, die einem die Reparatur verleiden können. Insofern sind Erfahrungsberichte von Leuten, die das bei dem Motor und vielleicht konkret beim Zetti schonmal gemacht haben, Gold wert, álà "besondere Sorgfalt hier, zusätzlich ein bisschen Dichtmittel dort...".
Der Hauptgrund für meine Nachfrage hier ist aber folgender:
Wenn ich das Gelumpe schonmal alles auseinander habe, was sollte ich bei einer Laufleistung von 205tkm direkt miterledigen?

Auf der Rechnung habe ich bisher nur:
- Kopf planen lassen (Zylinderseite und Krümmerseite)
- Ventilschaftdichtungen
- KGE inkl. aller Schläuche (Oder ist das eher ein 6-Ender-Problem?)
- Ventildeckeldichtung

Schon (relativ) neu ist:
- Wasserpumpe
- alle Kühlwasserflansche
- Ölfiltergehäusedichtung
- Ansaugfaltenbalg

Was würdet ihr (oder habt selbst) sonst noch gleich mit tauschen bzw. zumindest genau unter die Lupe nehmen/reinigen/pflegen?

Besten Dank und Grüße,

Steffen
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Re: Wechsel Zylinderkopfdichtung

Beitragvon JensB » 06.06.2019 15:38

Hi,

der Wechsel beim M43B19OL ist eigentlich kein Hexenwerk. Es gibt aber ein paar Dinge, die ich persönlich unbedingt mitmachen würde. Vorn hast du ja die Kettenkastendichtung, die muss neu. An die "Schnittstellen" muss Dichtmasse, ist auch bei BMW vorgeschrieben. Ich hatte beim ersten Mal die Dichtung zwischen dem Ölpumpengehäuse und dem Block nicht mitgemacht. Zitat meiner Werkstatt: "die geht nicht kaputt, hatten wir noch nie". Bei mir war es dann wohl das erste Mal :shock: . Am Ende stellte sich nämlich heraus, dass es bei mir NICHT die ZKD war, sondern diese blöde Metalldichtung, die sich verabschiedet hatte.

Außerdem unbedingt auf das richtige Kühlmittel achten, das Alu korrodiert ziemlich schnell.

Ach so, was ich auch noch mitmachen würde sind die Pleuellager. Es gibt im Netz erschreckend viele M43B19, wo diese im Eimer sind. Ist beim M43B18 kein Problem, bei den späteren Modellen schon. Böse Zungen sagen, dass liegt an den "blöden Crack-Pleueln" (Zitat meines Motorengurus). Ich kann da auch aus Erfahrung berichten. Ich habe noch ein E46 Coupe, bei dem waren die Lager bei rund 190 000 km platt. Und zwar richtig platt. Bei meinem Zetti habe ich gerade die Lager bei 324 000 km gewechselt. Es war zwar Zeit, aber die sahen 10 mal besser aus wie die anderen........

Gruß
Jens
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Re: Wechsel Zylinderkopfdichtung

Beitragvon OldsCool » 06.06.2019 21:42

Hallo Jens,

Danke für deine Tipps. Der Kettenkasten wurde schon neu abgedichtet vor 4 Jahren. Ich wollte nur den oberen Teil wieder neu machen (klar weil der muss ja runter). Ist das falsch?
Uff... Pleuellager :shock: habe gelesen um die Ölwanne ab zu bekommen muss die Achse abgesenkt werden? Das könnte meine Möglichkeiten und meinen Mut sprengen :|

Gruß Steffen
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Re: Wechsel Zylinderkopfdichtung

Beitragvon zumie » 06.06.2019 22:21

wir hatten,um die Ölwanne ab zubekommen,den Motor von unten etwas angehoben.der Wagen stand über einer Grube,hat bestens geklappt.Und auch dabei gleich die Motorlager erneuert.Ich meine wir hatten nur den Schlauch vom Luftfiltergehäuse abgenommen.
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Re: Wechsel Zylinderkopfdichtung

Beitragvon JensB » 08.06.2019 15:02

Hallo Steffen,

wenn du die Dichtung des Ölpumpengehäuses machen willst (was ich ja dringend empfehle), muss der untere Kettenkasten so wie so ab. Ich persönlich würde auch immer die "ganze" Dichtung wechseln wollen, nicht nur das Oberteil.

https://www.leebmann24.de/bmw-ersatztei ... bt=11_1376

Ich meine hier die Dichtung Nr.3. Die war bei mir im Eimer. Und weil ich die beim ersten Mal (aus Faulheit oder Unwissenheit) nicht mit gemacht habe, hatte ich den "Spaß" und die Kosten für den ZKD Wechsel gleich 2 mal.

Gruß
Jens
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Re: Wechsel Zylinderkopfdichtung

Beitragvon OldsCool » 08.06.2019 22:55

Ach du liebe Zeit :o da müssten ja nicht nur die Stirndeckel runter sondern tatsächlich der ganze Kettenkasten. Und vorallem muss man an die 300Nm Riemenscheibe ran :enraged:
Das habe ich echt nicht auf dem Plan. Der Motor ist ziemlich trocken und die Stirnseite wurde ja schonmal gemacht.

Gruß Steffen
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Re: Wechsel Zylinderkopfdichtung

Beitragvon JensB » 09.06.2019 11:54

Hallo Steffen,

mit dem richtigen Gegenhalter ist die Schraube gar nicht sooo schlimm.
Mein Motor war äußerlich auch trocken. Dahinter allerdings sah er so aus:

Gruß
Jens

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Re: Wechsel Zylinderkopfdichtung

Beitragvon zumie » 09.06.2019 14:26

OldsCool hat geschrieben:Ach du liebe Zeit :o da müssten ja nicht nur die Stirndeckel runter sondern tatsächlich der ganze Kettenkasten. Und vorallem muss man an die 300Nm Riemenscheibe ran :enraged:
Das habe ich echt nicht auf dem Plan. Der Motor ist ziemlich trocken und die Stirnseite wurde ja schonmal gemacht.

Gruß Steffen
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Re: Wechsel Zylinderkopfdichtung

Beitragvon OldsCool » 17.06.2019 13:06

So... diese Woche solls mal losgehen...

Eine Frage noch: Wie sieht es mit der Steuerkette aus? Ist da in der Regel irgendwann mal Handlungsbedarf (Spanner, etc.) oder ist das normalerweise und ohne Auffälligkeiten kein Verschleißteil beim M43TU?

Gruß Steffen
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Re: Wechsel Zylinderkopfdichtung

Beitragvon Graf Zahl » 17.06.2019 13:38

Egal welcher Motor: Kette, Gleitschienen und Spanner sind immer Verschleißteile. Teilweise auch die Kettenzahnräder der Nockenwellen. Bei neueren Motoren sind alle diese Teile oft bereits nach 100Tkm ziemlich fertig.
Bei den alten Motoren des ZZZ sollten die aber eigentlich problemlos 200Tkm halten. Bei regelmäßigem Ölwechsel und halbwegs sorgsamer Behandlung auch deutlich länger. Aber wenn Dein Motor bei der Laufleistung schon so weit offen ist, würde ich ernsthaft überlegen, die Teile, die mehr als 30% Verschleiß aufweisen, auswechseln zu lassen.
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