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Wechsel der Benzinsorte

BeitragVerfasst: 23.08.2015 21:52
von batleth
Hallo,

wie lange braucht die Motorelektronik von M54-Motoren, um einen anderen Kraftstoff genau einzustellen?
Ich habe mal gehört, dass der Motor eine Weile braucht, allerdings keine Angabe, wie lange.

Reichen wenige Kilometer? (10km)
Oder eine Tankfüllung? Oder mehrere Füllungen?

Ein Richtwert würde mir reichen. Könnten ja auch wenige Sekunden Laufzeit oder tausende Kilometer sein.

Bitte kein "ich vermute", "nutz doch einfach Super, dafür sind die Motoren entwickelt und das reicht" oder sonstiges. :wink:

Viele Grüße
Martin

Re: Wechsel der Benzinsorte

BeitragVerfasst: 23.08.2015 22:31
von Steinbeizzzer
Der Motor hat einen Klopfsensor, sprich die Motorsteuerung weis sofort was Sache ist.

Re: Wechsel der Benzinsorte

BeitragVerfasst: 24.08.2015 07:45
von foZZZy
Genau.
Bei zylinderselektiven Klopfsensoren läuft der Prozess der Anpassung ständig ab.

Re: Wechsel der Benzinsorte

BeitragVerfasst: 24.08.2015 19:36
von Bernd52
Hallo,
der Motor hat grundsätzlich keine Ahnung, was für Sprit im Tank ist! Woher soll er das auch wissen? Außer man läßt beim Tanken vorn die Haube auf, damit der Motor den Tankvorgang beobachten kann :lol:
Zur Sache: Wenn die Klopfsensoren eine "klopfende" Verbrennung bzw. verbrennungsbedingte Druckspitzen registrieren, wird im wesentlichen der Zündzeitpunkt zurückgenommen. Das wars und das passiert stetig und sofort! Eine längerfristige Anpassung an ein anderes Kennfeld ist damit nicht verbunden. Insofern ist es auch Geldverschwendung höheroktanigen Sprit zu tanken als vorgeschrieben.
Gruß
Bernd

Re: Wechsel der Benzinsorte

BeitragVerfasst: 24.08.2015 22:19
von Kaluppke
Moin Moin

Wie siehts mit Diesel aus?? :pssst: Duc und wech
Kaluppke

Re: Wechsel der Benzinsorte

BeitragVerfasst: 24.08.2015 22:21
von Steinbeizzzer
Kaluppke hat geschrieben:Moin Moin

Wie siehts mit Diesel aus?? :pssst: Duc und wech
Kaluppke

Würde sagen "blöd gelaufen"

Re: Wechsel der Benzinsorte

BeitragVerfasst: 24.08.2015 23:15
von batleth
Bernd52 hat geschrieben:der Motor hat grundsätzlich keine Ahnung, was für Sprit im Tank ist! Woher soll er das auch wissen?

Eben durch irgendwelche Sensoren vor oder nach der Verbrennung, war meine Vermutung. Habe nicht viel Ahnung von V-Motoren, komme aus der E-Motoren-Branche. Habe gedacht, dass sich die Verbrennung auf irgend eine Art und Weise ändern könnte, die die Elektronik mitbekommt. Ist auch egal :)


Ergebnis meines heutiges Tests:

Beschleunigung im dritten Gang auf abgesperrter Teststrecke :lol:
Der Start beginnt mit 60km/h Tempomat und dann Vollgas bei einer bestimmten Markierung. Somit habe ich immer exakt die gleiche Messstrecke. Gemessen wird von 70 auf 150 km/h (bei 155 Begrenzer). Messtoleranz liegt bei schätzungsweise +-0,05s, eventuell auch +-0,10s

Zuerst mit Super 95 und fast leerem Tank (ca. 3-5 Liter):
1. 9,28s
2. 9,20s
3. 9,17s

Dann Aral Ultimate 102 getankt. Tanknadel war davor am Anschlag und es wurde keine Restreichweite mehr angezeigt (letzte waren 15km). 15 Liter getankt, dann ca. 5km gefahren.
1. 9,13s
2. 9,22s
3. 9,19s

Fazit: weder messbare, geschweige denn spürbare Verbesserung.

Dann als extra Versuch die Klimaanlage auf minimale Temperatur und Stufe 3: 9,76s

Habe jeweils auf dem Rückweg mit mehr oder weniger genauer Messung den Verbrauch mit Bordcomputer ermittelt. Jeweils 100km/h im 3., 4. und 5. Gang Tempomat. Ergebnis: komplett identische Werte. Im vierten Gang beispielsweise beide 9,0 l/100km. Mit Klimaanlage: 10,0 l/100km!!!

Ich habe nicht viele Messungen gemacht, wollte nicht all zu viel Benzin verbraten. Damit ist das Ganze nicht sooo genau, aber für meine Zwecke vollkommen ausreichend.

Es heißt nun im Endeffekt: weder Super Plus, noch die Ultimate-Suppe kommt jemals wieder in meinen Tank. :D

Gruß

Re: Wechsel der Benzinsorte

BeitragVerfasst: 24.08.2015 23:35
von Stereohans
Kleiner Widerspruch: Fahre ich meinen 2,0 mit Ultimate, dann geht er im Vergleich zu Super mit 95 Oktan spürbar besser. Sind keine Welten, aber ganz offensichtlich ist die automatische Zündzeitpunkt-Verstellung nach oben doch nicht auf 98 Oktan beschränkt. Am elendsten äußerte sich das E10 - Leistung unten, Mehrverbrauch in etwa so, dass der niedrigere Preis pro Liter aufgefressen wurde. Aber bitte: Das sind meine Erfahrungen mit einem 16 Jahre alten Sechszylinder, der inzwischen 168 000 km auf der Uhr hat. In einem anderen Auto schaut die Spritdiskussion vielleicht schon wieder anders aus.

Gruß, Hans

Re: Wechsel der Benzinsorte

BeitragVerfasst: 25.08.2015 01:12
von batleth
Jupp, daher hatte ich direkt nach M54-Motoren gefragt.
Bei modernen Turbomotoren soll der Unterschied schon stärker sein. Beispielsweise hat Jean Pierre Kraemer in einem seiner Videos gemeint, dass Ultimate am besten geht. Ich gehe davon aus, dass er das auch am Leistungsprüfstand sieht.

Mit Verlaub, Hans:
So lange keine Messungen durchgeführt werden, halte ich das "spürbar besser" für einen Placebo-Effekt.

Beim E10 bin ich übrigens noch am überlegen, ob ich das meinem Motor wirklich antue. Aber interessieren würde es mich schon. (Leistung, Verbrauch)

Gruß
Martin

Re: Wechsel der Benzinsorte

BeitragVerfasst: 25.08.2015 08:53
von Swissbuggy
Hallo Zetti Freunde
Ich war gerade 10 Tage in Italien und habe mich mal an ein "Treibstoffexperiment" gewagt. :wink:
Ich habe dort mit fast leerem Tank nach einer offenen Takstelle gesucht und zufälligerweise eine mit 100 Oktan Benzin gefunden.
Der etwa 90 Jahre alte Tankwart hat mir diesen Treibstoff wärmstens empfohlen und ich muss sagen er hatte recht!
Zum ersten Mal hatte ich einen Durchschnitts-Verbrauch von 7.9 Litern/100km auf den Boardi. :shock:
Das Auto ging besser und irgendwie spritziger. (Minimal)
Habe danach leider den Treibstoff nicht mehr gefunden und musste wieder 98er oder 95er Tanken. Resultat: 8.6 Liter/100km. :cry:
Zufall oder tatsächlich das Benzin? Bei meiner nächsten Gelegenheit werde ich wohl nochmals testen. :sunny:

Anmerkung meiner Geldbörse: Das Benzin war so viel teurer, dass es sich nicht gelohnt hat!!! (40 Cent/Liter Mehrpreis)

Gruss Dani