Servus!
Altes Thema, möchte ich jedoch aus gegebenen Anlass wieder eröffnen:
Diese Woche hatte ich meine kürzlich gebraucht erworbene Z3M-Gelenkwelle nach München zur
Fa. Buck zum Kürzen gebracht.
Hinweis: Es gibt in Bayern drei Firmen, die solche Arbeiten in solider Art anbieten; Buck ist eine von den dreien.
Mitgenommen hatte ich das neue Mittellager, den Sicherungsring und den vorderen Staubschutzteller, den hinteren hatte ich vermeintlich wg "brauch ich eh nicht" nicht mitbestellt. Ich kann nur jedem empfehlen, alle vier Teile bei einer Revision mitzunehmen.
Nun zum eigentlichen Thema zurück: Klacken im Antriebsstrang.
Bei der Eingangsprüfung meiner mitgebrachten Gelenkwelle wurde ein Spiel in den beiden Kreuzgelenken festgestellt.
Dies muss zwingend behoben werden, da ansonsten sowohl das Auswuchten der Gelenkwelle nicht mit einem ordentlichen Ergebnis durchgeführt werden kann und dadurch auch die Nutzung zu einem äußerst unbefriedigendem Ergebnis führt: Vibrationen und Geräuschbildung
Nach dem Zerlegen der Gelenkwelle hat mich der Meister mit einem abschätzigen Blick auf die alten Kreuzgelenke auf den Grund des Schadens hingewiesen:
Die früheren Gelenkwellen aus den 80gern hatten einen Sprengring in einer Nut, der diese qualitativ hochwertigen Stahlteile an Ort und Stelle fixierte.
Heute werden diese eingepresst. Zudem ist es so, dass das Kreuzgelenk zweiteilig ist. Innen das eigentliche Kreuz aus einem harten Stahl und die Buchsen darüber aus minderwertigeren Material. Dieses Material hält dauerhaft der Leistung nicht stand und führt zum Spiel in den beiden Kreuzgelenken.
Bei Buck werden diese Teile gegen hochwertige Stahlteile getauscht und das Spiel gehört der Vergangenheit an.
Der Preis für die komplette Überholung der Gelenkwelle incl. zweier Kreuzgelenke, Kürzen und Wuchten lag bei unter 400,€.
Ein letzter Hinweis auf den richtigen Einbau gab es noch vor der Abfahrt: "Schau bitte genau auf die Passung der Gelenkwelle zur Hardyscheibe!!
Sollte die nicht perfekt an allen drei Schraubenlöcher sitzen, also in einer Flucht zum Getriebe, dann wirst Du schnell ein Problem haben: Es wird die Hardyscheibe im schlimmsten Falle reißen, Vibrationen treten auf und Geräusche.
Zuhause angekommen hatte ich gleich die Welle eingesetzt und ja, das passt nicht sauber: unten ok, oben fehlen knapp 2mm.
Daraufhin zwei neue Motorlager geordert, die nächste Woche eingebaut werden. Die 24 Jahre alten Lager sind offensichtlich und gemessen ziemlich am Ende und danach sollte der Strang wieder in einer Flucht mit der Welle sein.
Begründung: Wenn sich über die Jahrzehnte die Motorlager stark gesetzt haben, neigt sich der Antriebsstrang leicht nach vorne unten und hinten am Getriebe entsteht dieser 1 bis 2mm Abstand am oberen Schraubpunkt der Gelenkwelle zur Hardyscheibe.
eisi
Zuletzt geändert von eisi am 10.02.2022 20:39, insgesamt 1-mal geändert.