Burkhart hat geschrieben:1.) Kann es sein, dass der Temperatursensor spinnt und dem Steuergerät vorgibt, dass der Motor warm ist?
2.) Kann man einfach ein anderes Motorsteuergerät einsetzen oder gibt es dann Probleme, z.B. mit dem Schlüssel oder sonstigen Teilen der Bordelektronik? Gebrauchte Steuergeräte bekommt man ja auf dem Markt.
Zu 1: Ja, das kann sehr gut sein. Zumindest bei den älteren VW (Golf 3- Zeit) war das eine sehr beliebte Fehlerquelle.
Richtig gemein ist, dass es ein Doppel-Geber ist, also zwei Geber in einem Gehäuse, 1 x für das Kombiinstrument und 1 x für das Steuergerät. Das Kombi zeigt dann oft alles richtig an (soweit man bei der Dämpfung überhaupt davon sprechen kann) und am Motor kommt irgend ein Signal an, gerne zwischen -50°C und + 100°C.
Folge: Der Motor fettet extrem an und säuft ab (bei -xx°C) oder magert stark ab (bei +xx°C) und springt kaum bis nicht an, außer das Kühlmittel/ der Motor hat tatsächlich gerade zufällig diese Temperatur.
Ein Fehler wurde eigentlich nie im Fehlerspeicher abgelegt, weil die beiden Werte (Kombi - Motor) nicht miteinander verglichen werden/ wurden und die Werte an sich auch plausibel sind. Das Auto könnte ja auch in Finnland stehen (-xx°C) oder in Dubai (+xx°C).
Erst bei Werten, welche physikalisch nicht vorkommen können (bspw. -100°C oder + 200°C) wird eventuell (!) ein Fehler abgelegt.
Schnelle Diagnose (bei VW, eventuell auch beim Z3): Stecker vom Kühlmitteltemperatursensor abziehen. Der Motor greift auf einen Ersatzwert zurück (in der Regel irgendwas um 20°C) und springt plötzlich besser an.
Für eine saubere Diagnose fallen mir auf Anhieb zwei Möglichkeiten ein:
A: Die Sensoren in den jeweiligen Steuergeräten (Kombi und Motor) auslesen.
Ist direkt eine unplausibel große Abweichung zu erkennen --> Defekt
Ansonsten Motor warmlaufen lassen und immer wieder Werte vergleichen. Bei auftretenden, signifikanten Abweichungen --> defekt.
Bei alten Steuergeräten (besonders Kombiinstrument) ist das Auslesen unter Umständen noch nicht möglich.
B: Es gibt Tabellen des Sensorherstellers oder von BMW, welchen elektrischen Widerstand der Sensor bei welcher Temperatur haben muss. Das heißt dann Sensor in Topf, Topf erhitzen, Temperatur mit Thermometer überprüfen und bei vorgegebenen Temperaturen Widerstand des Sensors mit Soll-Werten vergleichen.
Zu 2.:
Der Z3 hat eine Wegfahrsperre. Man muss also mit dem exakt passenden (!!!) Steuergerät auch die Zündschlüssel mitgeliefert bekommen.
Außerdem habe ich es bisher eher selten erlebt, dass ein MSG aus freien Stücken kaputt gegangen ist. Temperaturgeber hingegen habe ich schon öfter mal tauschen müssen

Daher als erstes unbedingt Variante A probieren und ggf. sogar einfach prophylaktisch einen neuen Kühlmittelsensor verbauen. Der kostet als Original-Ersatzteil ohne Rabatt 33€. Gib mal bei Google "BMW 13621703993" ein.
Viel Erfolg,
Thomas
edit: Eine saubere (= spiegelblanke) Drosselklappe ist immer gut. Die hat aber nur dann auswirkungen auf den Leerlauf, wenn sie den Leerlauf überhaupt regelt. Auch hier wieder ein VW-Beispiel: Die MPI- Motoren von VW hatten selbst mit einer scheinbar nur geringfügig verdreckten DK einen sehr schlechten Motorlauf, oft bis zum Absterben des Motors.
Der Z3 hat aber ein separates Leerlaufregelventil. Die DK hat hier also kaum etwas mit dem Leerlauf zu tun, vor allem das Regelventil muss intakt und leichtgängig sein.