Mir egal, wie alt das Thema hier ist
Da immer wieder in diversen Foren Spritsorten und Eigenschaften losgelöst vom jeweiligen Motor, Verdichtung , Zündzeitpunkt und Mapping im Steuergerät sowie einwandfreies funktionieren der Klopfsensoren diskutiert wird, emfehle ich folgenden Artikel, um weiterem "Spekulatius" vorzubeugen. Es reicht, wenn der an Weihnachten vernascht wird
http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/ ... ent/1.htmlDie gleiche Diskussion gibt es bei Diesel und "Besserdiesel". Der Unterschied liegt in der Zündwilligkeit durch eine höhere CETAN Zahl.
Was eine verbesserte Verbrennung im Winter bei besonderes tiefen Temperaturen (z.B. unter -15) und damit einen angenehmeren und etwas leiserem Kaltstart ermöglicht. Im Sommer ist der Unterschied eher weniger zu spüren, da der Standarddiesel mit niedriger Cetanzahl und bei sommerlichen temperaturen "zündwilliger" ist. Die modernen Steuergeräte sind mittlerweile neben Emmisionsanforderungen auch auf kontrollierte und damit komfortablere weil leisere Verbrennung optimiert. Vergleiche dazu auch mal einen alten 200D und einen aktuellen 2.0 TDI beim Kaltstart im Sommer und etwas später in warmem Zustand im Leerlauf. Der 200D "nagelt" auch warm. Moderne Diesel sind mittlerweile sehr auf laufruhige Verbrennnung getrimmt unter anderem durch Vor- und Nacheinspritzung, eben um die Verbrennung so kontrolliert wie möglich ablaufen zu lassen. Ein weiteres tun die Einspritzdüsen mit Mehrfachfächerdüse und extremem Einspritzdruck, der den Kraftstoff zerstäubt, um Ihn mit der Luft bestmöglichst im Vorfeld zu "mischen" und damit ein besonders leicht nd gleichmäßig zu entzündendes Gemisch zu bilden.
https://de.wikipedia.org/wiki/CetanzahlIm Prinzip geht es immer nur um den optimalen Zündzeitpunkt und die optimale Verbrennung des Kraftstoffs im Brennraum, ausgelöst durch Einspritzung und Zündung durch die Zündkerze. Das alles ist im Vorfeld durch eine Oktanzahl, sprich Zündwilligkeit bis kurz vor dem Zeitpunkt der ungewollten weil unkontrollierten Selbstzündung definiert. Ein unkontrollierte Selbstzündung z.B. durch zu hohe Verdichtung/Druck im Zylinder/zu niedriger Oktanzahl wird durch Klopfsensoren "erspürt". Sind die Klopfsensoren defekt, bekommt das Steuergerät falsch Werte und kann den Zündzeitpunkt nicht verändern, was je nach Oktanzahl notwendig ist.
Die Steuergeräte sind auf eine gewisse Oktanzahl programmiert. Heutzutage gibt es mittlerweile 100 Oktan Sprit, der jedoch nur durch Tuning bei ROZ 95/98 Motoren ausgenutzt wird, indem ein anderes Mapping augespielt wird mit den entsprechenden Zündzeitpunkten.
Erhöht man die Verdichtung durch Motorumbau, muss man ggf. immer 100 Oktan tanken, weil 95 oder 91 zu unkontrollierter Frühzündung führt, d.h. der Kolben ist mit der Kurbelwelle und dem Pleuel noch nicht am maximalen Punkt angekommen, an dem der Punch durch Zündung erfolgen soll, und bekommt vorher schon eine drauf und wird kurz gebremst, bevor es abwärts geht. D.h. er bekommt gegenläufige Schläge anstelle genau zum richtigen Zeitpunkt. Die Klopfsensoren bekomme das mit, wenn Sie in Ordnung sind und verstellen den Zeitpunkt des Zündfunkens, der das Gemisch zur Explosion und damit den Druck auf den Kolbenboden auslöst.
Fazit: Tankt nur den maximalen ROZ

den Euer Motor/Steuergerät auch zündtechnisch optimal verwerten kann. Drunter erntet Ihr etwas weniger Leistung (habe ich subjektiv jetzt nicht wirklich bemerkt), darüber keine Mehrleistung, gebt aber mehr Geld dafür aus.