Hallo Felix,
ich denke, dass in der gegenwärtigen Situation in Bezug auf Wertstabilität von Spassautos oder generell Luxusartikeln schwer eine Aussage zu treffen ist. Vielleicht sinken/steigen Kraftstoffpreise, vielleicht kommt jetzt eine Über-Klima-Initiative um die Wirtschaft anzukurbeln und Euro 3 Autos werden generell aus Innenstädten ausgesperrt. Vermutlich ist es deshalb kein guter Zeitpunkt, um einen Z3 Kauf mit Werterhalt in Verbindung zu bringen. Ich würde es deshalb anders formulieren: Was ist dir ein kleiner Urlaub zwischendurch wert?
Rational betrachtet kaufst du ein 20 Jahre altes Auto um den Preis, wo du bereits Neuwägen bekommst. Kennen wirst du ein 20 Jahre altes Auto erst dann, wenn du oder die Werkstatt einmal beim Ansaugtrakt rein- und beim Auspuff wieder rausgekrochen bist. Dazwischen kann viel zu machen sein oder auch nicht.
Ich habe es damals so gemacht, dass ich eine Checkliste mit Empfehlung dabei hatte, worauf ich beim Z achten sollte. Bei meinen ersten 3 Besichtigungen sind 2 sofort durchgefallen, da bin ich nicht mal zur Hälfte der Liste gekommen. Beim 3. war die objektive Checkliste durch, nur die 4-Gang Automatik war nicht meins. Bei der 4. Besichtigung brauchte ich die Checkliste gar nicht auspacken, als ich ausgeschnittene Heckverkleidungen sah und die Bohrlöcher im Kofferraumdeckel.
Und beim 5. Anlauf hat es gepasst. Die Checkliste war nicht perfekt, er hatte Mängel, die mit weniger als 1000 € Investition zu beheben waren, aber mich hat das "haben wollen" erwischt und ich wusste der wird es. Und so war es dann auch. Der Preis? Mir als Käufer war er es wert. Ob ich das investierte Geld bei einem Verkauf jemals wieder bekommen werde? Mit großer Sicherheit nein. Aber wer zahlt mir auch einen Urlaub zurück, an dem ich mich erfreut habe?
Lange rede kurzer Sinn: Mach dir eine persönliche Checkliste aus den vielen Tipps und Hinweisen zum jeweiligen Modell (Scheinwerfer, Diff-Aufhängig, ABS-Steuergerät....) und du hast die objektiven Faktoren dabei. Reserviere dir Geld für augenscheinliche oder unerwartete Reparaturen nach dem Kauf, irgendwas wird kommen bis du den Wagen kennst. Wenn du die Chance hast, lass ihn vor Ort durchschauen, aber selbst da wird man nicht alles auf Anhieb finden können.
Vergleich die Preise mit identischer Motorisierung ähnlicher KM-Zahl und Ausstattung, um eine finanzielle Referenz zu haben. Versuch rauszufinden, ob der Wagen für den jeweiligen Preis einen Wartungsstau hat. Schön, wenn er "billig" ist, aber du im Anschluss viel Geld für ausgebliebene Wartungen zahlen musst. Den "nicht-vorhandenen Wartungsstau" würde ich übrigens auch anteilsmäßig in einen Verkaufspreis reinrechnen, es ist schließlich kein Toyota Yaris wo die Wartung im Jahr 45 € ausmacht. Somit sind die Preisangaben auch in Verbindung zum Wartungszustand zu bringen. Und der Rest ist Bauchgefühl, das dir sagt ob er es DIR wert ist.
Z im Internet finden, Bauchgefühl, hinfahren, Checkliste durchgehen, Fahren, Bauchgefühl, entscheiden. So hab ich es gelöst und seit dem 5. Anlauf vor 3 Jahren bin ich mit der kombinierten Hirn/Bauch Entscheidung glücklich und zufrieden.
Disclaimer: Ein subjektive Zusammenfassung meines Einstieges in das Hobby Z3.
LG Christian
felix_ben hat geschrieben:Also das ich nicht mit einer Rendite von 10% rechnen kann ist mir auch klar. Werterhalt wäre jedoch schon schön, habe mich vielleicht nicht richtig ausgedrückt.
Das man in ein Auto immer wieder was reinstecken muss ist mir auch klar

Also lieber Finger weg von einem Zetti >20k€?