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von der Lotus Elise zum BMW Z3

BeitragVerfasst: 08.06.2013 23:20
von PFaltin
Hallo,

aktuell fahre ich eine Lotus Elise. Schön leicht und zackig, aber leider chronisch unzuverlässig :thumpsdown: . Aus dem Grund suche ich eine zuverlässigere Alternative: z.B. einen BMW Z3

Es handelt sich um eine Elise der zweiten Serie (EZ 2003), aber noch mit dem leichten Rover 160PS Motor und ohne ABS. Inzwischen hat die Elise fast 90Tkm auf der Uhr.

Die Elise fahre ich ganzjährig im Alltag (außer wenn sie kaputt ist), ca 15tkm p.a.. Keine Rennstrecke, kein Slalom, etc.

Ich erwäge nun einen Z3 mit 6 Zylinder-Motor. Hat schon jemand hier im Forum die Elise und den Z3 gefahren und kann ein paar Worte dazu treffen, ob ich mit dem Z3 prinzipiell glücklich werden könnte oder ob ich mich besser mit der Unzuverlässigkeit der Elise weiter herumärgern soll?

Dass ich wohl meinen aktuellen Spritverbrauch von 6l außerorts und 8l in der Stadt mit dem Z3 nicht hinbekommen werden, ist mir bewusst :D

Re: von der Lotus Elise zum BMW Z3

BeitragVerfasst: 08.06.2013 23:50
von Kreisverkehr00
Hi PFaltin,

es gibt hier einige Hobbyrennfahrer im Forum die mit ihren 2.8er / 3.0ern gerne mal die Rennstrecke unsicher machen. Mit ein paar Modifikationen am Fahrwerk und der Karosse (Domstreben) in Kombination mit serienmäßigem Sperrdifferential und der drehmomentstarken Sixpacks geht das durchaus. Der Z3 kann also sportlich bewegt werden ^^ Nähere Details werden die betreffenden Personen sicher noch schreiben.

Der Spritverbrauch kann sich, zumindest beim 2.8er SV auch in Grenzen halten. Unser Mitglied "eisi" fährt ihn glaube ich mit 7,** l/100km wenn ich mich recht erinnere. Der wird sich hier aber bestimmt auch noch dazu äußern.

Interessant finde ich nur, dass du von der Elise auf den Z3 umsteigen willst ... bei mir ist es genau andersherum ^^ Ich beobachte schon konsequent den Gebrauchtwagenmarkt bzgl. Elise Mk2 und Opel Speedster.

Du schreibst sie sei unzuverlässig .. darf ich dich fragen was du für Probleme mit ihr hast?

Im Elise Forum sind die Meinungen bezüglich Alltagstauglichkeit und Winterbetrieb ja sehr gespalten, darf ich dich auch noch fragen wie deine Elli den Winterbetrieb überstanden hat? Hattest du im Winter ein Hardtop im Einsatz?

LG

Re: von der Lotus Elise zum BMW Z3

BeitragVerfasst: 09.06.2013 00:27
von PFaltin
Hi,

ok, das klingt ja schonmal gut. Ich dachte auch in erster Linie an einen 2.8er.
Ich denke die Modifikationen sind bei mir nicht nötig, ich gehöre nicht zu der Lotus-Fraktion, die immer am Limit fahren und das Auto richtig hart rannehmen.

für was steht das "SV" beim "2.8er SV"?

Meine erste Elise hatte ich im Sommer 2009 gekauft, aber nach kurzer Zeit in die Leitplanke gesetzt :enraged:
Die zweite im Frühjahr 2010. Beide stammen aus der seriösesten dt. Gebrauchtwagenquelle für Elisen: Bernd Feistle im Schwarzwald.
Sie waren also sicherlich in überdurchschnittlich gutem Zustand zum Kaufzeitpunkt.

Dass die mechanischen Fensterheber plötzlich klemmen, dass man den Kofferraumdeckel beim Öffnen plötzlich in der Hand hat, Kabelbruch an der Radioantenne, dass Türen neu eingestellt werden müssen und ähnliche Probleme, die für's Fahren nebensächlich sind, könnte ich problemlos verschmerzen. Aber leider gab's etliche größere Probleme:
05-2010: Kühler kaputt, ein neuer Kühler hatte 4 Wochen Lieferzeit
06-2010: Dichtung zwischen Frontscheibe und Softtop verschlissen (undicht). 4 Monate Lieferzeit :enraged:
02-2012: Lichtmaschine kaputt
05-2012: Kühlleitung undicht (10 Tage Standzeit in der Werkstatt wegen Lieferzeit)
09-2012: Hosenrohr gerissen (4 Wochen Lieferzeit, aber immerhin kann man mit diesem Mangel weiterfahren :D )
03-2013: Verlust Bremsflüssigkeit.
04-2013: Kühler nach 3 Jahren schon wieder kaputt, 3 Wochen Lieferzeit
seit Sommer 2012: Zündprobleme, bereits mehrmals Zündkabel und nun auch Zündspulen getauscht. Läuft weiterhin manchmal nur auf 3 Zylindern.
seit 2012: Getriebe verliert Öl (kommt zur Entlüftung oben raus). Tausch des Getriebeöls, mehrmalige Prüfung des Füllstandes haben keine Ursache gefunden
seit 2010: Klima undicht, Füllung nach 4-5 Monaten wieder weg. Keiner findet das Leck, trotz Kontrastmitteleinsatz

die Ersatzteil-Lieferzeiten und die weite Entfernung zur nächsten offiziellen Werkstatt nerven mich momentan am meisten.

zum Winterbetrieb habe ich mich erst im vergangenen Winter durchgerungen.
ich habe mir gute Winterreifen mit breiteren Vorderreifen (195 statt 175) besorgt, sonst nix verändert. 1x wöchentlich Unterbodenwäsche in der Waschbox habe ich dem Auto noch gegönnt.
Hardtop habe ich nicht, braucht's meiner Meinung nach auch nicht.
Wichtig ist eine Klimaanlage (eher selten in der Elise), um angelaufene Scheiben schnell frei zu bekommen. (gilt auch für Herbst und Frühjahr)
Auf meinen 30min Pendelweg ist bei Minusgraden halt immer erst nach ca. der halben Strecke halbwegs warm geworden, weil erst dann das Thermostat öffnet.
Bei Regen und Schnee muss man vorsichtig fahren bzw. vorsichtig bremsen. Das Auto ist vorne extrem leicht und rutscht gerne irgendwo hin. Bei geschlossener Schneedecke fährt man ferner eher Schlangenlinien, weil das Heck sofort kommt :mrgreen:
Ansonsten geht das schon im Winter. Aber im Sommer, offen, bei 26°C über enge Landstraßen macht deutlich mehr Spaß :sunny:

Re: von der Lotus Elise zum BMW Z3

BeitragVerfasst: 09.06.2013 00:35
von PFaltin
hab gerade gesehen, dass du aus Hof bist. Wenn du ersthaft Elise oder Speedster ins Auge fasst und dir Erlangen nicht zu weit ist: am Donnerstag treffen wir uns wieder zum Leichtbau Stammtisch:
http://leichtbau-stammtisch.de/

Da sind sowohl Speedster als auch Elise (Autos + Fahrer) reichlich anwesend.
btw. letzten Monat sind zwei Autos auf dem Weg zum Stammtisch liegen geblieben (1x Kraftstoffpumpe, 1x gerissenes Schaltseil). Soviel zur Zuverlässigkeit :D

Re: von der Lotus Elise zum BMW Z3

BeitragVerfasst: 09.06.2013 00:49
von dergizzle
Hmmmmm das Topic gefällt mir nicht, denn ich spiele mit dem Gedanken, in die andere Richtung zu gehen. Zwar suche ich eher eine der Toyota-Liesen aber trotzdem ... hätte ich so nicht erwartet. Ein (entfernter) Arbeitskollege fährt eine 111R und nach seinen Angaben ohne größere Probleme ...

Re: von der Lotus Elise zum BMW Z3

BeitragVerfasst: 09.06.2013 06:33
von Maks
Elise und Z3 könnten unterschiedlicher kaum sein. Wenn du es knackig sportlich magst, würde ich mich mal nach einem Honda S2000 umsehen.

Re: von der Lotus Elise zum BMW Z3

BeitragVerfasst: 09.06.2013 09:31
von foZZZy
Willkommen im Forum
SV heißt Single Vanos (Variable Nockenwellen Stellung): nur die Einlassnockenwelle wird verstellt.
DV ist Double/Doppel Vanos: beide werden verstellt

Hatte 9 Jahre lang einen Sylva Fury (wollte ursprünglich einen Caterham von Thomas Klein aus Düsseldorf-jetzt sitzt er in Meerbusch-, da hab ich dann den Fury gesehen und mir einen bauen lassen. Da er ca. 3/4 Jahr dafür gebraucht hat, bin ich immer mal wieder auch Seven gefahren).
Ich kenn also ein bischen was von leichten Autos, auch wenn ich ne Elise leider nie gefahren bin.

Meine Meinung:
Z3 mit Standard-selbstragender Karosserie und KitCar mit Gitterrohrrahmen oder bei der Elise eben der geklebte Kastenrahmen, kannst Du eigentlich nicht vergleichen. Zumindestens auf dem Papier.
Masse = fast doppelt so hoch
Verwindungsteifigkeit = geringer
Also sollte das KitCar eigentlich deutlich besser sein

Ist es auch, aber dennoch ist es erstaunlicherweise so, daß es BMW geschafft hat, ein Auto zu bauen, das nach geringen Verbesserungen richtig viel Spaß macht.
Dazu zählen auf jeden Fall Domstreben und steifere Aufhängungselemente.
Auch bei den Bremsen kann man noch ein bischen nachlegen.

Dann hat man ein Auto, das folgende Vorteile bietet:
-extrem günstig in der Versicherung
-bei Ausnutzung des enormen Drehmoments (also früh hochschalten) sehr sparsam
-absolut unproblematische Teileversorgung
-man hat einen tatsächlich nutzbaren Kofferraum!
-bei Wahl von Standardbereifung (225/50 16" rundrum-und bitte die Luftdruckvorgabe vom BMW als absolute Obergrenze ansehen; der ZZZi mag keinen zu hohen Druck!) hat man (auch durch das Sperrdifferential und die 275Nm) ein Auto, das man sehr leicht zum Übersteuern bringen kann-aber niemals bösartig!!! -der Fury war da extremst brutal giftig, die Caterhams waren deutlich leichter zu fahren...
Durch die Gewichtsverteilung von fast 50:50 kommt er aber nur dann quer, wenn man es auch will und ist ansonsten sehr lange schön neutral
-der ZZZi 2,8SV (Breitarsch) sieht geil aus
-man hat nicht nur beim handling (siehe oben) das klassische Roadsterfeeling, sondern auch sonst beim Fahren -> mit niedriger Gürtellinie und steiler Frontscheibe ist es schön windig
-das Auto ist im wesentlichen zuverlässig, auch wenn es ein paar klassische Schwachstellen hat
-ich (1,84m) hab eine gute Sitzposition

Für mich kamen damals nur 3 Autos in Frage (wollte Großserie aber Sperrdiff -deshalb keinen Z4-, auch wenn ich die Elise immer schon geil fand):
ZZZ 2,8
MX5 1,9
S2000

MX5:
Vorteil: fährt sich knackiger und ist super zuverlässig, dabei günstig in der Anschaffung
Nachteil: hat nicht den Punsch des 2,8L 6Zyl.

S2000:
Vorteil: fährt sich knackiger und ist exklusiver
Nachteil: extrem hohe Versicherung und Kaufpreis und die Motoren sind nicht sehr standfest
Außerdem hat er auch bloß schlappe 165Nm und die tolle NennLeistung von 240PS bringt mir beim Fahren letztlich nix...außer ich bin immer nur im 1. Gang unterwegs

ZZZi:
Vorteil: siehe oben
Nachteil: man muss das Auto nachbessern (Domstreben usw.), ehe es knackig fährt

Ich finde, daß der ZZZi den besten Kompromiss aus allem bietet.
Ich vermisse den Fury (150PS 195Nm 670kg 0-100=5sek, Sperrdiff) trotz der besseren Längsbeschleunigung nicht-> kein Dach, kein Kofferraum, extrem giftig (so schön kontrolliert wie den ZZZi konnte ich das Auto niemals fahren)

Du musst aber mal selber einen ZZZi fahren, nur das gibt letztlich Aufschluss.

Wenn ich eine Elise hätte, dann wäre für mich Sache klar:
Für die Hälfte dessen, das mich ein ZZZi 2,8 kostet, würde ich mir ein Alltagsauto kaufen und die Elise nur bei schönem Wetter rausholen zum Spaß haben.
Du bekommst doch schon gute Alltagsautos (z.B. Ford Focus/Fiesta -> fahren sich auch extrem knackig und sind zuverlässig) für <3000Euro.
So habe ich es schon 1996 beim Fury gemacht und auch der ZZZi ist mein Spielzeugauto von 03-10.
Von 01-12 hab ich zusätzlich noch einen FIAT Ulysse...

Alles Gute und viel Spa0 beim Testen...

Re: von der Lotus Elise zum BMW Z3

BeitragVerfasst: 09.06.2013 19:42
von Hessenspotter
Fahr am besten mal nen Z3, ich denke du wirst nicht glücklich. Doppelt so schwer wie ne Leichtbau S1 (6-Zylinder >1350kg) komplett anderes Fahrverhalten, die Lise geht immer einfach und leicht durch die Kurve. Beim Z3 ist es halt ne andere Sache, das Fahrwerk ist wirklich nicht dolle. Für ein ordentliches Fahrwerk musst du locker 1800€ investieren inkl. Versteifungsmaßnahmen und Fahrwerksüberholung (M-Lager/Powerflex Querlenkerlager, Tonnenlager hinten (Powerflex), M-Domlager). Außerdem sitzt der Motor vor dir, d.h. Tendenziell eher untersteuern wenn du es in die Kurve rein übertreibst.

Aber, besser Wartungs Freundlichkeit, günstigere Ersatzteile, bessere Verfügbarkeit mehr Drehmoment (bei den 2,8er und 3L)

Re: von der Lotus Elise zum BMW Z3

BeitragVerfasst: 09.06.2013 20:55
von ThunderRoad
foZZZy hat geschrieben:Wenn ich eine Elise hätte, dann wäre für mich Sache klar:
Für die Hälfte dessen, das mich ein ZZZi 2,8 kostet, würde ich mir ein Alltagsauto kaufen und die Elise nur bei schönem Wetter rausholen zum Spaß haben.
Du bekommst doch schon gute Alltagsautos (z.B. Ford Focus/Fiesta -> fahren sich auch extrem knackig und sind zuverlässig) für <3000Euro.


So würde ich es wohl auch machen.
Wenn Du aber wirklich nur auf öffentlichen Straßen unterwegs bist, dann wird ein Z3 mit intaktem Fahrwerk vielleicht nicht ganz so zackig in die Kurve gehen (allerdings auch nicht ganz so zackig wieder rauskreiseln :shock: :D ) wie eine Elise, aber die Grenze wird in aller Regel die StVO und die Vernunft sein und nicht das Auto.

Zur Zuverlässigkeit des Z3: Sind alle >10 Jahre alt. An jedem einzelnen, den Du Dir anschaust kann jederzeit alles kaputt sein oder kaputt gehen (also alles wie beim Lotus), glücklicherweise halten sich die meisten Zettis dann doch noch einigermaßen zurück. So ziemlich jedes Teil besorgt Dir der freundliche :bmw: -Händler aber über Nacht und nicht-Z3-spezifische Teile (Antrieb, Fahrwerk usw.) gibt's quasi an jeder Straßenecke einigermaßen günstig. Es ist aber auf jeden Fall von Vorteil, wenn Du Dir kleinere Arbeiten auch selbst zutraust.

Mal anders gefragt: Wenn die Elise weg muss, welche Alternativen außer dem Z3 hast Du denn noch ins Auge gefaßt?

P.S: Warum ich keine Elise fahre? Nur ein Grund: War mir einfach zu teuer. Wollte ursprünglich 3000€ für einen Zweitwagen (z.B. Original-Mini) investieren, habe dann das Budget für den Z3 mehr als verdoppelt. Eine Elise gab's für das Geld nichtmal als Rechtslenker.

Re: von der Lotus Elise zum BMW Z3

BeitragVerfasst: 09.06.2013 21:00
von FinZ3
ich würde die Elise auch nurnoch bei schönen Wetter fahren und nen StandardAuto im Alltag, bedeutet wieder pure (Vor)Freude an Deiner Elise und vorallem weniger Wartung und Defekte da weniger KM-Leistung.

Also den Zetti in allen Ehren aber an die Elise kommt er einfach nicht ran was Agilität und Exklusivität anbelangt. Das muss man sich klar vor Augen halten :shock: :lol: :wink: