ralfistmeinbruder hat geschrieben:Dein Ernst?
joe612 hat geschrieben:Dein Ernst?
Tolle Antworten Jungs! Fachlich Kompetent, hilfsbereit und freundlich.
Zum Thema:
1. Keine Panik, einen Tag hälst Du ja noch durch bis die Diagnose hoffentlich am Dienstag da ist.
2. Haben die anderen schon gesagt - Ferndiagnose ist hier unmöglich. Normalerweise versagt das Schwächste Glied in der Kette zuerst - da würde ich eher auf die Verforumng der Pralldämpfer Tippen als der Längsträger, nur ist aber so ein Längstäger nicht unbedingt auf Knicksicherheit ausgelegt... - also gilt hier auch Nr.1.
3. Kaltumformen / Warmumformen: Dazu zuerst bitte in die Matherie einlesen, habe keine Lust alles zu schreiben, daher hier einfach die Links:
KaltverfestigungSpannungsarmglühen4. Längsträgerdeformation: Wieso die Links weiter oben? Jegliche Veränderung an der Struktur beeinflusst das Crashverhalten, idealer weise verformt sich die Crashbox und der Längsträger bei einem perfekt ausgerichtetem Aufprall "geordnet", d.h. die kinetische Energie des Fahrzeugs wird gleichmässig durch Deformation abgebaut. Jede Veränderung an den Längsträgern verändert also das Deformationsverhalten im Falle eines eventuellen schweren Crashs. Daher war die erste Reaktion auf Deine Fragen: "Dein Ernst?".
Beispiel Deformation KarosserieNun es ist weder falsch noch richtig, falls tatsächlich was gerichtet werden muss, so ist die Karosse wirklich ein "reparierter Unfallschaden" - auf den 100% Neuzustand wird man es nie wieder hinkriegen und bei einem eventuellen Verkauf muss man den Vorschaden anzeigen, sonst steht man rechtlich ganz blöd da. Ganz egal wer das macht, Du selbst als Laie, eine Osteuropäische Hinterhofwerkstatt oder der Porsche Oldtimerrestaurateur mit goldenen Handschuhen - alle kochen nur mit Wasser und an dem Zustand "reparierter Unfallschaden" wird sich nichts ändern, egal wer es macht und wie gut er es macht.
Nochmal zum Punkt 4: Nehmen wir an die Längsträger sind deformiert/verbogen - wenn die Deformation so stark ist, dass eine Neumontage der Stoßstange mit den geforderten noch Toleranzen möglich ist (2-3mm Deformation) - dann würde ich die Längsträger in "Ruhe" lassen (siehe "Kaltverformung"), ggf. die Aufnahme so anpassen, dass die Stoßstange richtig sitzt.
Ist die Deformation größer - dann ist es bitter, muss aber gemacht werden (ich würde deswegen den Wagen nicht gleich verschrotten). Jetzt ändert sich das Crashverhalten - keiner wird Dir sagen - obs besser oder schlechter wird. Wahrscheinlich schlechter. Jetzt darf man nicht vergessen wie alt das Auto ist, einen Z3 habe ich beruflich nicht gecrasht, aber zwei E36er Limousinen - die Crashsicherheit / das Deformationsvermögen und die Sabilität der Fahrgastzelle ist nach heutigen Maßstäben einfach miserabel, besonders mit dem 6Zyl. vorne. D.h. unsere Ausgangsbasis ist eh schon nicht vertrauenserweckend wenn man ehrlich ist.
Ich will jetzt mit dem langen Beitrag nicht ausdrücken: "steck einfach eine lange Eisenstange rein und biege es zurecht" - diese Entscheidung wirst Du selbst Treffen müssen, bzw. auf die Fachmeinung der Werkstatt vertrauen müssen. Ich wollte hier nur kurz darstellen, was damit alles zusammenhängt. Dann verstehst Du vielleicht auch den Ton meiner Vorredner.
Ich drück Dir die Daumen, dass doch alles nicht so schlimm ist
