Ich bin zwar kein Techniker, aber lang-erfahrener Autofahrer und Käufer...und fahre seit 14 Jahren eine 323ti compact und seit 2017 einen Z3 2,8.
Erlaube mir deshalb mal meinen "Senf" dazuzugeben.
Eines vorab:
An einem rund 20 Jahre alten Auto, egal ob mit 1200000 oder 200000 auf der Uhr, kann immer was sein. Wichtig ist deshalb, dass man schon ein paar Euro in der Hinterhand hat und entweder selber schraub oder eine ganz gute und nicht zu teure Werkstatt an der Hand hat.
Und als reines Alltagsauto, mit dem man noch ordentlich KM fährt und auf das man jeden Tag angewiesen ist, ist ein so altes Auto nicht so schlau.
Wenn Du das alles bejahen kannst, dann ran an einen Z3, denn dann hast Du auch Spaß dran.
Ich würde mich auch nicht zu sehr festlegen auf Ausstattungsdetails und Farbe. Die grobe Richtung sollte klar sein (Motor, Klima...), aber Farbe oder Räder (letztere kann man eh einfach tauschen und gibt es zuhauf gebraucht für kleines Geld).
Was mir auch auffiel, ist, dass in den Anzeigen teilweise von Euro4 die Rede ist. Meines Wissens haben die ZZZ maximal D4/Euro 3, was fahrverbotstechnisch aber wohl (erstmal) auch reicht. FL hat immer Euro 3, davor meines Wissens Euro 2. Ich weiß nicht ganz genau, wann der 4-Zyl. umgestellt wurde.
Und die Angabe ESP musst Du genau prüfen. Bei BMW heißt das "DSC", kostet im Z3 Aufpreis und ist auch recht selten. Steht auf dem Schalter in der Mittelkonsole "ASC", dann hat das Auto nur die Antriebsschlupfkontrolle, soll heißen, die Elektronik nimmt Gas weg, sobald die Räder Schlupf haben. Ist vor allem bei Nässe schon mal ganz gut, aber ist kein vollständiges ESP. Ich halte das auch nicht für notwendig, der Z3 gerade mit dem kleinen Motor ist ein fahrsicheres Auto, wenns hinten mal bissel wackelt bricht der ja nicht gleich aus

Viel wichtiger ist der Zustand, und da ist vieles hier in so einem Forum Spekulation und Glaskugel gucken.
Für mich ist der erste Eindruck bei einer Besichtigung immer wichtig, wenn ein Auto heftige Gebrauchsspuren hat, zeugt das von keinem pfleglichen Umgang. Das kann man halbwegs schon an den Bildern erkennen, genauso wie so Billig-Tuning-Maßnahmen.
Gezielt fragen stellen im ersten Telefonat hilft auch schon weiter. Um KM-Stand zu belegen, sind alte Tüv-Berichte oder evlt. auch alte Rechnungen hilfreich, wenn es kein Scheckheft gibt. Wobei nur Scheckheft ohne Rechnungen...naja
Und nach Rechnungen über Reparaturen fragen, wenn jemand einiges investiert hat in der letzten Zeit so ist das bares Geld wert.
Wenn dieser Erstkontakt gut war, dann besichtigen oder einen Gutachterdienst für kleines Geld beauftragen. Dann weißt einigermaßen Bescheid, ob ein Kauf lohnt.
Und gehe mal davon aus, dass Du einige Alt-Auto-Marotten haben wirst, egal wie gut der Eindruck ist. Das Gute am Z3 ist aber, dass es im Grunde ein solides Auto ist und die Technik Großserien-Baukasten ist. Somit sind Reparaturen nicht gleich ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Typische Macken sind zum einen überalterte oder verschlissene Bauteile (Reifen, Gummilager am Fahrwerk, Batterie, Bremsleitungen, Servoleitungen, Flüssigkeiten ..), zum anderen Z3-Macken wie Wackelsitze, korrodierte Spiegelfüße, generell auch Rost an Schwellern etc, insb. wenn Winterbetrieb, blinde Scheinwerfer und und und....
Hört sich aber alles schlimmer an als es ist, kann sich aber summieren. Mein 323ti, der ja technisch sehr eng verwandt ist, hat jetzt 200000 runter, das ein oder andere war halt dran. Die gute Nachricht ist aber, dass ich in den vielen Jahren nicht wirklich sagen kann, dass ich dramatisch mehr Reparaturen habe. Von daher spricht nichts gegen ein Auto mit 200000 km, wobei ich nicht weiß, wie gut die 4-Zyl. halten. Sollte aber der Motor tatsächlich hin sein, gibt es gebraucht reichlich Ersatz für kleines Geld, ist ja einfach der 318i-Motor.
Hoffe, Du findest mit etwas Geduld einen ordentlichen Z3, und wünsche viel Spaß damit.
Zettige Grüße aus Berlin, Volker