Einen Z3 als Ganzjahreswagen zu fahren ist absolut kein Problem. Ich hatte mir den Z3 1.9 M44 2012 explizit als Winterauto gekauft, weil ich keinen Bock mehr hatte bei Schnee und Eis mit dem Motorrad zu fahren. Mir doch egal was andere darüber sagen und denken. Alle anderen Winterautovarianten waren damals faktisch auch teurer. Du musst dir aber bewusst sein, dass du auf Verbrauch/Verschleiss fährst. Der Wagen wird nie wieder mehr wert werden, als du am Anfang bezahlt hast. Gründliche Rostvorsorge mit Hohlraumversiegelung und Unterbodenschutz ist auf jeden Fall am Anfang eine gute Massnahme. Das hatte sich bei mir "nur" auf das tränken der Schweller nach Demontage der Abdeckungen beschränkt. Klarer Fehler. Trotzdem gab es vorne rechts am Schweller-Stirnblech ein kleines Loch vor drei Jahren zu schweissen. Fahrwerksteile, Brems- und Kraftstoffleitungen auch gut konservieren. Hatte ich ebenfalls nicht gemacht. Jetzt flicke ich so nach und nach alles wieder.
Eine Standheizung hatte ich mir gleich im ersten Jahr eingebaut. Feine Sache wenn man den Heimweg nach der Arbeit mit vorgewärmtem Innenraum antreten kann. Der Motor dankt es mit verkürztem Warmlauf auch. Hardtop braucht es nicht. Nimmt nur Platz im Sommer weg, und ich weiss nicht ob es dem Verdeck gut tut, bei Feuchte und Kälte zusammengepfercht im Verdeckkasten zu überwintern. Weiter oben wurde ja schon angemerkt, dass der Z3 Roadster nie ganz wasserdicht ist. Verdeck sehe ich als Verschleissteil. Je nach Pflege oder äusseren Einflüssen (Sturm, bescheuerte Nachbarn etc.) ist es irgendwann mal fällig.
Du musst dem Wagen im Winterbetrieb bei Eis, Schnee und Salz natürlich sehr viel Wasser gönnen. In der salzigen Phase gönne ich dem Wagen regelmässig Unmengen an kaltem Wasser um das Salz so gut wie möglich wegzuspülen. Kein warmes Wasser!! Das fördert die Reaktion des Salzes mit dem Blech nur. Bis zu dreimal/Woche Duschen ist keine Seltenheit.
Aktuell fahre ich den 1.9 überwiegend in der ekeligen Jahreszeit. Für die Schönwetterzeit habe ich mir einen 2.2i zugelegt.
Von aussen betrachtet hagelt es ständig (unverdiente?) Lobreden wegen dem guten Zustand. Wie es unter dem Blech aussieht wird sich bei der nächsten Fahrzeugprüfung zeigen. Auf jeden Fall soll der 1.9 noch länger in der Familie bleiben, und geht in den nächsten zwei Jahren mit demontierten Verkleidungen zum Karosseriebauer.
Über die Technik will ich nicht gross lamentieren. Beim 1.9 robuste Steinzeittechnik. Es fällt halt dass an, was man bei einem alten Auto erwarten kann. Abhängig vom Zustand beim Kauf, und der eigenen Kilometerleistung. Gut wenn man selber schrauben kann, oder jemanden hat der nicht gerade einen Stundensatz von 250 CHF verrechnet. Für Fälle, wo wir trotz hervorragender Möglichkeiten selber keine Zeit und Lust haben, habe ich zwei gute freie Werkstätten im Kanton. Sowas braucht man. Ach ja! Motorisierung! Mit dem 1.9 M44 kann man nichts falsch machen. Der kann, wenn man will. Aber wann will man schon?
Gruss
Holger


