Pleuellager - Achtung bei ZZZ mit hoher Laufleistung

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Pleuellager - Achtung bei ZZZ mit hoher Laufleistung

Beitragvon Rubi69 » 29.01.2006 01:00

Hallo,

wie Ihr vielleicht wisst, bin ich ein grosser Freund der Vorsorge (auch bei Autos :mrgreen: ). In diesem Zusammenhang möchte ich Euch auf den Verschleiss der Pleuellager in Euren Motoren bei hoher KM-Leistung aufmerksam machen. Ein übermässiger Verschleiss der Pleuellager ist für ca. 80% aller Motorschäden verantwortlich.

Um dieses zu verhindern kann ich nur jedem raten, rechtzeitig die Pleuellager wechseln zu lassen. Was rechtzeitig ist, kommt vor allem auf Euren Fahrstil bzw. die Drehzahlen an. Um so höher die Drehzahl, so um so schneller ist der Verscheiss. Es gibt deshalb auch keine feste KM-Grenze, ab der ein Wechsel sinnvoll ist. I.d.R. wird ein Wechsel in der Bandbreite zwischen 160.000KM und 220.000Km empfohlen. Dabei ist es unerheblich, um welche Motorisierung es sich handelt. Einzig für die M-Motoren empfiehlt sich ein deutlich früherer Wechsel.

Mir ist klar, dass sich erst ca. 4% aller Z3 in dieser KM-Grössenordnung befinden (auch bei mir wird es erst in ca. 8 Jahren soweit sein), aber dann habt Ihr genügend Zeit, Euch mit dieser Problematik auseinander zu setzen.

Ein Z3-Fahrer hat den Wechsel der Pleuellager erst vor Kurzem an seinem 3.0er Motor vornehmen lassen. Hier sein kurzer Bericht:

".... ich habe bei 180tkm an meinem M54B30 die Pleuellager wechseln lassen. Die Arbeit hat die KFZ Werkstatt von klabautermann1968 in Köln ausgeführt (Anmerkung von Rubi69: Die Adresse und einen Ansprechpartner der Werkstatt findet Ihr etwas weiter unten in diesem Beitrag).

Zum Motor: Laufleistung 180tkm. Bis ca 150tkm hat der Motor ausschließlich Mobil1 0W40 bekommen. Dannach habe ich, aufgrund regelmässiger exzessiver Vollgasorgien auf der Nordschleife auf Castrol TWS umgestellt. Der Zetti läuft keine Kurzstrecken.

Der Wechsel war notwendig, an einigen Lagerschalen war bereits die Kupferschicht erkennbar.

[ externes Bild ]


Wo schon mal alles offen war, hab' ich die Ölpumpe direkt mit machen lassen. Alles zusammen Teile + Arbeit incl. Ölpumpe (165€), Ölwechsel (TWS), Kleinkram und MwST 820€

Danke nochmal an den Klabautermann1968 für die super Arbeit & Service!
Grüße vom Nixnuz...."



Ob Ihr einen solchen Wechsel zu gegebener Zeit vornehmen lasst oder nicht, müsst Ihr schlussendlich selber entscheiden. Man sieht nämlich nicht von Aussen, ob ein Wechsel der Pleuellager notwendig ist.

Viele Grüsse
Nico


PS: Die Veröffentlichung des Postings und des Bildes erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Rechteinhabers. Danke Armin!
Dateianhänge
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Beitragvon Rubi69 » 29.01.2006 01:12

Für alle die noch etwas mehr wissen wollen, hier ein kleiner Exkurs zum Thema Pleuellager:



Im Laufe der Zeit sinkt durch den Verschleiß die innere Reibung im Motor. Folge ist, das nicht mehr soviel Energie benötigt wird, um die innere Reibung zu überwinden und der Motor gibt somit mehr Leistung ab. Deshalb gehen ausgeklapperte Motoren besonders gut. Nur steigt das Risiko eines Pleuellagerschadens an, da die druckbelastete der beiden Pleuellagerschalen jetzt stärker belastet wird und sich auf Grund ihres Verschleißes schon im Notlauf befindet. Wenn man jetzt nicht eingreift kommt es immer zu kostspieligen Motorschäden, da die meisten AT Motoren ein Riss und Bruchfreies Altteil voraussetzen.


Als Pleuellager bezeichnet man die Lagerschale welche das Pleuel und den Kolben führt . Dies ist ein Lagerhälfte die aus 3 - 4 einzelnen dünnen Lagerschichten besteht. Im Ganzen ist sie kaum 2mm stark. Sie unterliegt enormen Belastungen und wenn die Lagerluft zu groß wird, vervielfacht sich die Belastung. Der Motor klingt rauh und ist auch bissig, aber die Maschine hat Ihren Zenit überschritten. Eine richtige Autobahnfahrt und es geht entweder danach im Motor nur wie ein Hammer oder es gibt einen richtigen Hieb und das Pleuel schaut aus dem Block. Das muss unbedingt verhindert werden!

80% aller Motoren enden so. Auch bei den modernen Dieseln ein wichtiger Punkt. Denn Wirkungsgrad und Drehzahlnivau der neuen Generationen haben sich in den letzten Jahren richtig gesteigert. Gute neue Diesel gehen wie Turbinen und man glaubt es kaum einen Diesel zu fahren. Dadurch ist natürlich auch wieder die Belastung gestiegen.



Umfassende Infos zum Thema Pleuellager findet Ihr u.a. auf der Homepage von Ingo Köth *** Link entfernt *** . Daher habe ich auch oben stehenden Text. Für alle Fragen rund um BMW-Motoren ist er ein kompetenter Ansprechpartner :2thumpsup:



Edit1 10/2010: Der Betreiber der Internetseite hat die Inhalte bereits bereits mehrfach umgebaut. Die von mir zitierte Text-Variante ist dort nicht mehr verfügbar.
Edit2 04/2012: Der Betreiber hat abermals vieles umgestellt. Die ehemals sehr guten Informationen rund um die alten BMW-Motoren sind nur noch sehr eingeschränkt verfügbar.
Zuletzt geändert von Rubi69 am 20.04.2012 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Z3Peter » 07.02.2006 09:45

Hi Nico,

ist motorrevision irgendwie mit der Firma von Klabautermann1968 in Köln verbandelt ?

Ich habe mir die Homepage von diesem Ingo Köth schon mal vor längerer Zeit genauer angesehen.
Hörte sich alles richtig gut und mit fundiertem Wissen untermauert an.
Also der weiß anscheinend genau wovon er redet, nur ist die Firma vom Niederrhein recht weit weg und wenn nun eine gute Adresse in der Nähe ist beruhigt das ungemein.

Viele Grüße Peter
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Beitragvon Rubi69 » 07.02.2006 13:39

Hi Peter,

die Beiden haben meines Wissens nichts miteinander zu tun. Die Firma von Klabautermann liegt bei Köln und die von Ingo Köth (*** Link entfernt ***) bei Leipzig.

Über die Internetseite von Ingo Köth bin ich bereits vor vielen Jahren einmal gestolpert, als ich auf der Suche nach Infos zum Thema Motoröl war (mir persönlich gefallen die langen Wechselintervalle nicht). Da ich zur damaligen Zeit auch noch ab und an beruflich nach Berlin musste, habe ich einmal die Gelegenheit genutzt und bei ihm vorbeigeschaut. Ich hatte einen sehr guten Eindruck von ihm und seiner Arbeit, da er dieselbe Ansicht zu best. Dingen vertritt wie ich (z.B. Vorsorge etc.).

Allerdings habe ich dasselbe wie Problem wie Du - sprich Leipzig ist nicht gerade um die Ecke.

Ich veröffentliche hier im Forum keine Beiträge, von deren Sinnhaftigkeit und Qualität ich nicht überzeugt wäre. Ich muss aber erwähnen, dass ich die Leistung der genannten Werkstatt von Klabautermann persönlich nicht beurteilen kann. Der ursprüngliche Poster des Beitrages geniest aber mein Vertrauen.

Ich möchte hier keine Adressen, Emails etc. ungefragt von anderen Personen veröffentlichen. Ich schicke Dir deshalb eine PN.

Grüsse
Nico
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Beitragvon Slartibartfas » 07.02.2006 23:56

Ich habe mir die Seite von Ingo Köth vor einiger Zeit schon mal durchgelesen. Das klingt alles sehr plausibel und ehrlich. Daraufhin habe ich mich entschlossen bei der nächsten Inspektion ein anderes Öl zu benutzen als mir von BMW empfohlen wurde.
Ich habe nämlich des besagte 5W30 genommen. Eigentlich totaler Blödsinn für ein reines Sommer- und Freizeit-Fahrzeug. Ich fahre weder im Kalten noch Kurzstrecken. Dafür aber lange und auch hochtourige Strecken bei hohen Temperaturen.
Es müsste also mindestens ein XW40 sein.

Gruß

Bernd
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Beitragvon Rubi69 » 08.02.2006 22:49

Hallo Ihr,

anbei die Kontaktadresse von der Firma, die im Ursprungsposting den Wechsel der Pleuellager durchgeführt hat. Der Inhaber fährt ebenfalls einen Z3 (allerdings den mit festen Dach).

Poot & Kueßner GmbH, KFZ-Meisterbetrieb, speziell BMW,
Franzstrasse 51-53, 50935 Köln
sowie
Neuenhöfer Allee 102, 50937 Köln.

Wendet Euch am Besten direkt an Stefan Kueßner
Tel. 0221-9415546 oder 0221-9415547
Fax 0221-9415548

Eine Homepage gibt es auch, ist aber noch im Aufbau:
www.kfz-meisterbetrieb-koeln.de

Grüsse
Nico
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Beitragvon Rubi69 » 08.02.2006 23:21

Hallo Bernd,

Slartibartfas hat geschrieben:Ich habe mir die Seite von Ingo Köth vor einiger Zeit schon mal durchgelesen. Das klingt alles sehr plausibel und ehrlich. Daraufhin habe ich mich entschlossen bei der nächsten Inspektion ein anderes Öl zu benutzen als mir von BMW empfohlen wurde.
Ich habe nämlich des besagte 5W30 genommen. Eigentlich totaler Blödsinn für ein reines Sommer- und Freizeit-Fahrzeug. Ich fahre weder im Kalten noch Kurzstrecken. Dafür aber lange und auch hochtourige Strecken bei hohen Temperaturen.
Es müsste also mindestens ein XW40 sein.



Genauso ist es bei mir auch. Solange mein ZZZ noch in der Garantie bzw. einer denkbaren Kulanz von BMW war, habe ich mich an die BMW-Vorgaben gehalten und auch alles bei BMW machen lassen.

Wie bereits erwähnt haben mir aber die langen Wechselintervalle von Anfang an nicht gefallen. Seitdem ich mittlerweile ausserhalb jeder denkbaren Kulanz bin, nehme ich ein anderes Öl (kein Longlife) und lass es deshalb jährlich wechseln.

Da man bezgl. Motoröl ja einen richtigen Glaubenskrieg über hunderte von Seiten führen kann (welche Marke, welche Viskosität und nach wieviel KM wechseln), orientiere ich mich mangels besseren eigenem Wissen einfach an den Personen, die die gleiche bzw. sehr ähnliche Philosophie wie ich vertreten.

Grüsse
Nico
Zuletzt geändert von Rubi69 am 09.02.2006 12:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Harald » 09.02.2006 12:03

Hallo zusammen,

hier ein Beitrag von Alex aus dem E-36-Forum. Quelle: MotorJournal, Rhein-Main Presse.

Beim Motoröl ist Qualität gefragt - Der Schmierstoff steht in der kalten Jahreszeit vor einer besonderen Herausforderung


Der Winter stellt für Motoröl immer eine Herausforderung dar. Je niedriger die Temperaturen, desto schwerer hat es das Öl, schnell zu den Bauteilen des Motors zu gelangen. Deshalb ist in der kalten Jahreszeit Qualität beim Motorenöl angesagt.

Das Öl muss im Motor viele Aufgaben erfüllen: Es muss die beweglichen Teile des Motors schmieren und vor Verschleiß schützen, es muss den Motor sauber halten, feste Teilchen und Verbrennungsrückstände aufnehmen und neutralisieren. Es muss ausreichend dünnflüssig sein, um beim Start schnell zu allen Motorteilen zu gelangen, und ausreichend dickflüssig, um auch bei hoher Belastung einen reißfesten Schmierfilm zu gewährleisten. Generell ist das Motorenöl bei häufigem Kaltstart und Kurzstreckenfahrten großen Belastungen ausgesetzt. Denn das Öl wird beim Start durch Benzin verdünnt, das erst bei längeren Fahrten durch Erreichen der Betriebstemperatur von knapp 100 Grad erreicht, verdünnt dadurch das Öl immer mehr. Dieses Prolem, das hauptsächlich bei Ottomotoren auftritt, verschärft sich im Winter. Denn der Motor braucht länger, um auf Temperatur zu kommen. Ist der Kraftstoffanteil im Öl erstmal deutlich über zehn Prozent gestiegen, kann das Öl seinem Schmierauftrag während einer 'heißen' Autobahnfahrt kaum noch nachkommen. Es droht das Aus des Motors.

Zugleich dauert es im Winter länger als im Sommer, bis die beweglichen Motorteile geschmiert werden. Die Fließfähigkeit des Öls (Viskosität) hat darauf einen erheblichen Einfluss. Sie wird in Ziffern angegeben, zum Beispiel als 15W-40. Je niedriger die erste Ziffer, desto besser sind die Fließeigenschaften beim Kaltstart. Je höher die zweite Ziffer, desto belastbarer ist das Öl auch bei hohen Temperaturen und Geschwindigkeiten.

Bei normalen Temperaturen gewährleistet ein dickflüssiges Öl etwa der Klasse 15W-40 einen sicheren, reißfesten Schmierfilm. Bei tiefen Temperaturen ist dieses Öl jedoch zu träge: Bei Tests bei minus zehn Grad haben Experten herausgefunden, dass es nach dem Kaltstart 50 Sekunden braucht, um die Motorteile mit einem Schmierfilm zu überziehen. Bis dahin läuft das Triebwerk mehr oder weniger ungeschmiert und belastet die Motorteile stärker. Ein Öl mit besseren Fließeigenschaften, etwa der Klasse 5W-30, fließt dagegen schneller in den Motorraum, ist aber empfindlicher gegenüber der Verdünnung mit Kraftstoff im Kurzstreckenbetrieb.

Diese Problematik wird durch die modernen Motoren mit ihren längeren Ölwechselintervallen noch verschärft. "Ein Motor muss heute zwei Winter mit dem gleichen Öl überstehen", sagt Shell-Schmierstoffexperte Helmut Leonhardt. Wer dann noch auf qualitativ schlechteres Öl setzt, geht seiner Ansicht nach ein großes Risiko ein. Wichtig ist daher: Nur vom Autohersteller empfohlenes Motorenöl verwenden und den Ölstand regelmäßig kontrollieren. Ein starker Anstieg ist ein klares Gefahrenzeichen für Kraftstoffverdünnung. Möglich ist auch, dem Öl im Winter ein empfohlenes dünnflüssiges Öl etwa der Klasse 0W-40 oder 5W-40 beizumengen, um die Fließeigenschaften beim Kaltstart zu verbessern.

Quelle: MotorJournal, Rhein-Main Presse

Meine Meinung zum Ölwechsel:
Wer einmal Jährlich Öl und Ölfilter wechselt liegt immer auf der richtigen und sicheren Seite. Kauft einfach gutes Öl in größeren Gebinden bei einem Ölhersteller. (siehe entsprechenden Beitrag im Forum) Der Literpreis wird dann so preiswert, das ein Wechsel, in eigener Regie kein Loch in dem Geldbeutel erzeugt. Der Driver spendiert so einmal pro Jahr seinem Spaßmobiel etwas Gutes und der Motor dankt Ihm mit einem langen Leben. Ich bin der Meinung, das die Standzeiten der Pleullager dadurch auch erhöht wird.

Gruß
Harald
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